Ausgezeichnete Azubis und Ausbilder
Für Ausbildungsbetriebe wird es immer schwieriger, die richtigen Nachwuchstalente zu finden und zu binden. Der "Berufsbildungsbericht 2016" stellt gar ein Rekordtief bei der Zahl abgeschlossener Ausbildungsverträge fest. Manche Branchen - wie Gastronomie und Hotellerie - trifft es besonders hart: Sie haben besondere Schwierigkeiten passende Azubis zu finden; zudem brechen Azubis hier auch häufig ihre Ausbildung ab. So hat kürzlich etwa eine Studie der Vodafone-Stiftung die Ausbildung zum Restaurantfachmann als Berufsausbildung mit der deutschlandweit höchsten Abbrecherquote benannt.
Vielfältiges Ausbildungsangebot mit Übernahmegarantie
Wie sich Azubis binden und Ausbildungsabbrüche verhindern lassen, machen einige Hotel- und Gaststättenbetriebe vor – etwa das Lindner Congress Hotel in Cottbus, das kürzlich von der dortigen Industrie und Handelskammer (IHK) mit dem IHK-Siegel für exzellente Ausbildungsqualität bedacht wurde.
"Seit der Übernahme des Lindner Congress Hotels – vormals Holiday Inn – im Jahr 2003 absolvierten hier 116 jungen Menschen ihre Ausbildung in den Berufen Koch, Restaurant-, Hotel- und Veranstaltungskaufmann", sagte der Präsident der IHK Cottbus, Peter Kopf, zur Begründung. "Der allgemeine Bewerberrückgang hat sich hier nicht gravierend gezeigt, was auch an der guten Ausbildungsqualität dieses Hauses liegt."
Das Ausbildungsangebot der Linder Hotel AG sei vielfältig und sehe diverse Zusatzleistungen vor, etwa die Möglichkeit zur Teilnahme an Bildungsmessen und Auslandspraktika. Zudem würde sich das Unternehmen durch Kooperationen mit örtlichen Bildungseinrichtungen auch um künftige Bewerber bemühen, heißt es in der Begründung weiter. Die Bedürfnisse der Auszubildenden seien außerdem in einer bundesweiten Übernahmegarantie berücksichtigt, die die Linder Hotel AG ihren Auszubildenden gewähre.
Orientierungstag für Übernahmekandidaten
Den Anliegen der Auszubildenden versucht Linder nicht nur auf lokaler Ebene, sondern standortübergreifend nachzukommen. Über die einzelnen Maßnahmen berichtete Silke Beyer, die als Corporate Manager Human Resources bei der Lindner Unternehmensgruppe auch für die Betreuung der Azubis zuständig ist, in Ausgabe 08/2015 des "Personalmagazins" ( hier können Sie den Beitrag in unserer App lesen): Die Ansätze reichen von speziellen Onboardingseminaren über Probezeit- und Feedbackgespräche bis hin zur Karriereplanung und der Durchführung regelmäßiger Mitarbeiterbefragungen. Für Azubis und duale Studenten, deren Übernahme bevorsteht, führt Lindner etwa jährlich den sogenannten "Lindner Day to Stay" durch, um Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten vorzustellen und diese mit Geschäftsführung und Führungskräften zu diskutieren.
Offenbar haben sich die Maßnahmen bewährt: Linder kann eine überdurchschnittlich hohe Übernahmequote vorweisen. Im Jahr 2014 haben die Hoteliers 69 Prozent ihrer Azubis eingestellt – deutlich mehr als in der Branche üblich.
Fachwissen und Handwerkskunst gefragt
Dass sich Investitionen in gute Ausbildungsstrukturen letztlich auszahlen, wurde am vergangenen Wochenende auch in Berlin deutlich: Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga Bundesverband) hatte erneut zum Wettstreit um den "Nationalen Azubi-Award Systemgastronomie" eingeladen.
In einer theoretischen Prüfung ging es dabei um Fachkenntnis rund die Themen Systemorganisation, Marketing, Controlling und Personalwirtschaft. Für einen fiktiven Cafébetrieb waren zudem konzeptionelle Sortimentsvertiefungen und Verpackungslösungen zu entwickeln und zu präsentieren. Auch praktisches Können mussten die Teilnehmer unter Beweis stellen – in Warenerkennung, Herstellung und Verkauf.
Werbung für Ausbildung in der Gastronomie
Die Gewinnerin des Wettbewerbs heißt Johanna Schreiner von L’Osteria. Sie setzte sie sich in Berlin gegen 37 weitere Teilnehmer aus 21 Ausbildungsunternehmen durch. Silber ging an Philipp John von Dinea, Bronze an Robin Barning von Block House.
"Junge Menschen, die ein ganzes Wochenende lang mit Leidenschaft und dieser riesigen Portion Ehrgeiz wetteifern, sind eine wunderbare Werbung für die Ausbildung in der Systemgastronomie", resümiert Thomas Hirschberger, Vorsitzender der Fachabteilung Systemgastronomie im Dehoga Bundesverband. "Zudem sind diese professionellen Leistungen zusätzlicher Ansporn für die Ausbildungsunternehmen, noch stärker in die Qualität zu investieren."
-
Die wichtigsten HR-Veranstaltungen 2024 im Überblick
4685
-
Wie man einen Ruf schädigt: der Fall Cawa Younosi
2752
-
Grieger-Langer und die gefakte Kundenliste
166
-
"Deutschlands Beste Arbeitgeber 2024" sind gekürt
148
-
ZP Europe mit neuem Besucherrekord
111
-
Schlagfertig (Teil 7): Andere zum Lachen bringen
105
-
Wolfgang Blancke ist neuer Personalleiter bei Edeka
90
-
Knigge im Beruf: Gute Wünsche und solche, die es nicht sind
57
-
Wählen Sie den oder die "CHRO of the Year 2024"
55
-
Die Kandidatinnen und Kandidaten des CHRO of the Year (1/2)
35
-
HR-Personalwechsel im September
01.10.2024
-
"Endlich Evidenz in die Praxis umsetzen"
30.09.2024
-
HR-Beratung: Mercer übernimmt HKP Group
27.09.2024
-
Netzwerk Chancen verleiht erstmals die Social Diversity Awards
26.09.2024
-
"Mitentscheiden und von anderen lernen"
20.09.2024
-
Die Kandidatinnen und Kandidaten des CHRO of the Year (1/2)
19.09.2024
-
Jörg Staff ist CHRO of the Year 2021
19.09.2024
-
Claudia Viehweger ist CHRO of the Year 2023
19.09.2024
-
Martin Seiler ist CHRO of the Year 2020
19.09.2024
-
Wählen Sie den oder die "CHRO of the Year 2024"
19.09.2024
Heutzutage haben die Unternehmen viele Möglichkeiten ihre freien Ausbildungsplätze zu inserieren, wie zum Beispiel auch bei (Link redaktionell entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette) und ihr Inserat mit Informationen zu den Ausbildungsinhalten, Übernahmechancen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Gehalt zu füllen. Junge Menschen informieren sich online über die Ausbildungsplätze, über das Unternehmen und die Branche. Die Gastronomie-und-Hotellerie-Branche hat zwar in den letzten Jahren unter ihrem schlechten Image gelitten, doch wie das oben genannte Beispiel zeigt, gibt es für die Jugendlichen sehr viel Potenzial und sehr attraktive Ausbildungsberufe mit Perspektiven.