Das FamG hat wie folgt festgesetzt:

 
Praxis-Beispiel
 
Wert des Verfahrens (abgerundete Hälfte des verlangten Betrags) 1.310,00 EUR
Mehrwert des Vergleichs 1.332,00 EUR

Ausgehend hiervon ergab sich folgende Vergütung:

 
Praxis-Beispiel
 
1. 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV (Wert: 1.310,00 EUR) 149,50 EUR
2. 0,8-Verfahrensgebühr, Nrn. 3100, 3101 Nr. 1 VV (Wert: 1.332,00 EUR) 92,00 EUR
  gem. § 15 Abs. 3 RVG nicht mehr als 1,3 aus 2.642,00 EUR 261,30 EUR
3. 1,2-Terminsgebühr, Nr. 3104 VV (Wert: 2.642,00 EUR) 241,20 EUR
5. 1,0-Einigungsgebühr, Nrn. 1000, 1003 VV (Wert: 1.310,00 EUR) 115,00 -EUR
6. 1,5-Einigungsgebühr, Nr. 1000 VV (Wert: 1.332,00 EUR) 172,50 EUR
  gem. § 15 Abs. 3 RVG nicht mehr als 1,5 aus 2.642,00 EUR 301,50 EUR
7. Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV 20,00 EUR
  Zwischensumme 824,00 EUR
8. 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV 156,56 EUR
Gesamt 980,56 EUR

Das OLG hat auf die Beschwerde hin dagegen wie folgt festgesetzt:

 
Praxis-Beispiel
 
Wert des Verfahrens (voller Betrag) 2.621,70 EUR

Mehrwert des Vergleichs

künftige Beträge (April 2014 bis März 2015)

 
12 x 597,00 EUR 7.164,00 EUR

fällige Beträge (November 2013 bis März 2014)

 
5 x 597,00 EUR 2.985,00 EUR
10.149,00 EUR

Dies führte zu folgender Berechnung:

 
Praxis-Beispiel
 
1. 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV (Wert: 2.621,70 EUR)   261,30 EUR
2. 0,8-Verfahrensgebühr, Nrn. 3100, 3101 Nr. 1 VV (Wert: 10.149,00 EUR)   483,20 EUR
  die Grenze des gem. § 15 Abs. 3 RVG, nicht mehr als 1,3 aus 12.770,70 EUR = 785,20 ist nicht überschritten    
3. 1,2-Terminsgebühr, Nr. 3104 VV (Wert: 12.770,70 EUR)   724,80 EUR
5. 1,0-Einigungsgebühr, Nrn. 1000, 1003 VV (Wert: 2.621,70 EUR)   201,00 EUR
6. 1,5-Einigungsgebühr, Nr. 1000 VV (Wert: 10.149,00 EUR)   906,00 EUR
  gem. § 15 Abs. 3 RVG nicht mehr als 1,5 aus 12.770,70 EUR   906,00 EUR
7. Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV   20,00 EUR
  Zwischensumme 2.395,30 EUR  
8. 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV   455,11 EUR
Gesamt   2.850,41 EUR

Die zutreffende Beschwerde gegen die unzutreffende Wertfestsetzung des FamG hat dem Anwalt also eine Mehrvergütung i.H.v. (2.850,41 EUR – 980,56 EUR =) 1.869,85 EUR gebracht.

Dies verdeutlicht wieder einmal wie wichtig es ist, die gerichtlich festgesetzten Verfahrenswerte zu überprüfen und sich gegen fehlerhafte Wertfestsetzungen zur Wehr zu seten.

Norbert Schneider

AGS 11/2014, S. 519 - 521

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