Rn 5a
Die Beschwerdeschrift (II 1) ist gem II 4 v Beschwerdeführer oder seinem Bevollmächtigten der nach inhaltlicher Prüfung die Verantwortung übernimmt (BGH FamRZ 23, 369), zu unterzeichnen. Das gilt auch für Behörden u Versorgungsträger (Bremen FamRZ 20, 531). Zur Unterzeichnung m ›iA‹ bzw ›iV‹ oder einer unleserlichen Unterschrift sowie Einreichung mittels Telefax, Computerfax, E-Mail u im elektronischen Rechtsverkehr s § 519 ZPO Rn 2, 7 ff sowie grundl GmS-OGB 1/98 BGHZ 144, 160, 164 u BGH FamRZ 15, 253 (jew Computerfax); FamRZ 19, 1260 (E-Mail m eingescanntem u im Original unterschriebenen Schriftsatzanhang); FamRZ 21, 621 (nicht lesbarer Namenszug); FamRZ 22, 1042; Hamm FamRZ 23, 1984 u BAG FamRZ 20, 1850 (Anforderungen nach § 130a III ZPO; mit einfacher Signatur versehenes elektronisches Dokument muss v der dieses verantwortenden Person selbst auf sicherem Übermittlungsweg eingereicht werden); BGH FamRZ 22, 1044 u 23, 1044 (v virtueller Poststelle nicht abholbarer Schriftsatz; automatisch generierte Eingangsbestätigung; Prüfprotokoll); BVerfG FamRZ 23, 875 (v Gericht nicht verarbeitbarer ordnungsgemäß eingereichter Schriftsatz); BGH NJW 21, 2201; FamRZ 22, 1715; 23, 623; 23, 1044; 23, 1139 u Kobl FamRZ 20, 1284 (Sorgfaltspflichten des RA im elektronischen Rechtsverkehr; Prüfpflicht bzgl gerichtlicher Empfangsbestätigung iSd § 130a V 2 ZPO; Darlegungsanforderungen an Wiedereinsetzungsantrag bzgl der Kontrolle einer ordnungsgemäßen Übermittlung; Anweisungen an Kanzleipersonal); BGH FamRZ 23, 624 u Kobl FamRZ 23, 538 (§ 130a VI ZPO gilt nicht für Signaturfehler); BGH FamRZ 23, 1045; 23, 1564 (unverzüglich iSd § 130d S 3 ZPO bedeutet zeitlich unmittelbar u erlaubt anders als bei § 121 BGB keine Prüfungs- u Überlegungszeit; BGH FamRZ 23, 1809: ausreichend bei Eingang am gleichen Tag wie die Ersatzeinreichung); BGH FamRZ 22, 1865 (keine Obliegenheit, sich vor Fristablauf weiter um elektronische Übermittlung zu bemühen, wenn diese im Zeitpunkt der beabsichtigten Übermittlung aus technischen Gründen nicht möglich war); BGH FamRZ 22, 1865 u Bambg FamRZ 22, 1049 (Namenswiedergabe am Schriftsatzende bei einfacher Signatur u sicherem Ubermittlungsweg); BGH FamRZ 23, 879 (spontaner Computerausfall; keine Wiedereinsetzung bei Möglichkeit der Fehlbedienung). Ein E-Mail-to-Fax-Verfahren wahrt die Schriftform nicht, wohl aber ein Cloud-Fax (Dresd FamRZ 21, 772). Zur Oberschrift bzw österreichischen Rubrumsunterschrift s Braunschw FamRZ 22, 202 mwN, str. Vom Erfordernis der eigenhändigen Unterschrift sind Ausn grds nur zulässig, wenn die eigenhändige Unterschrift aufgrund der technischen Besonderheiten des Übermittlungswegs nicht möglich ist, nicht jedoch wenn der zu übermittelnde Schriftsatz v Absender ohne Weiteres eigenhändig unterschrieben werden kann (GmS-OGB 1/98 BGHZ 144, 160, 164; BGH MDR 15, 533). Daher genügt die lediglich eingescannte Unterschrift bei einem im Original eingereichten Schriftsatz nicht (BGH NJW-RR 20, 313). Zw ist, ob dies auch bei einem nie ausgedruckt gewesenen, als PDF-Anhang mittels E-Mail übermittelten Dokuments gilt (so: KG FamRZ 23, 723); hier scheint eher ein dem Computerfax vergleichbarer Fall vorzuliegen, weil eine eigenhändige Unterschrift aufgrund des Übermittlungswegs nicht möglich ist, sodass der Verweis des KG auf BGH NJW-RR 20, 313 nicht konsistent erscheint, denn dort war wesentlich, dass der Schriftsatz ausgedruckt im Original eingereicht wurde. Beim Telefax muss die Unterschrift auf dem Original so ausgeführt sein, dass sie auf der empfangenden Faxkopie wiedergegeben werden kann (BGH FamRZ 20, 1667: Bleistiftunterschrift). Gem § 14b I/§ 130d ZPO haben RAe, Notare, Behörden u juristische Person des Öffentlichen Rechts die Beschwerde – vorbehaltlich Rn 6 – elektronisch – beA, beN, beBPo u DE-Mail (BTDrs 19/28399, 33, 40) – einzureichen; generelle Nutzungspflicht unabhängig von ihrer Rolle im Verfahren, dh auch bei nicht anwaltlicher Tätigkeit (BGH FamRZ 23, 719; 23, 1577). Andere Formen (Brief, Telefax usw) sind nicht mehr statthaft (BGH FamRZ 23, 1380 [auch keine Wiedereinsetzung bei unzutreffender Rechtsbehelfsbelehrung]; BTDrs 19/28399, 39 f). Ausn gem § 14b S 2/§ 130d S 2 bei vorrübergehender technischer Unmöglichtkeit m unverzüglicher Glaubhaftmachung dieser (§ 14b I 3; s.o. Rn 5); zudem muss eine zumutbare fristwahrende Alt genutzt werden (Kobl 28.11.22 – 13 U 1429/22 [Fax]). Da das Unterschriftserfordernis kein Selbstzweck ist, kann das Fehlen einer Unterschrift bei Vorliegen besonderer Umstände ausnw unschädlich sein, wenn sich aus anderen Anhaltspunkten eine der Unterschrift vergleichbare Gewähr für die Urheberschaft u den Willen ergibt, das Schreiben in den Rechtsverkehr zu bringen (BGH MDR 09, 762; 04, 879). Auch danach genügt eine einfache E-Mail allerdings nicht (BGH FamRZ 09, 319; Ddorf FamRZ 14, 1315; aA Jena 10.11.17 – 1 OLG 145 SsBs 49/16; s.a. Karlsr FamRZ 19, 1444, welches es m dem Argument einer geringen Formstrenge im Verfahren der sofortigen Beschwerde nach §§...