Höherer Arzneimittelzuschlag - mehr Geld für Apotheker
Unter Berufung auf eine geplante Änderung der Arzneimittelpreisverordnung aus dem Haus von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) meldet die FAZ, der Zuschlag auf den Packungspreis solle im kommenden Jahr um 25 Cent auf 8,35 EUR steigen. Die Apotheker würden damit 190 Mio. EUR mehr einnehmen.
So berechnet sich der Zuschlag
Auf die von den Pharmaunternehmen festgelegten Verkaufspreise für Arzneimittel werden per Verordnung Zuschläge festgesetzt. Der Zuschlag, den die Apotheken erheben dürfen, beträgt laut Bundesgesundheitsministerium 3 % des Einkaufspreises. Hinzu kommt ein Fixbetrag - bislang sind das 8,10 EUR je Packung. Diese Kosten tragen die Versicherungen. Patienten müssen unabhängig davon noch Zuzahlungen bis zu 10 EUR leisten.
Der pharmazeutische Großhandel erhält seit Januar 2012 einen prozentualen Aufschlag von 3,15 % je Packung, höchstens jedoch 37,80 EUR. Auch hier kommt ein Festzuschlag dazu - je Packung sind das noch einmal 70 Cent. Damit wird die Beschaffung, Bevorratung und Verteilung von Arzneimitteln vergütet.
Apotheker fordern stärkere Anhebung
Die Apotheker hatten eine Anhebung des seit 2004 unveränderten Zuschlags auf 9,14 EUR verlangt. Sie kritisierten den Vorschlag aus dem Hause Rösler scharf: "Das sind 25 Cent Erhöhung pro abgegebene Packung nach 9 Jahren ohne Anpassung - da kann das letzte Wort noch nicht gesprochen sein", sagte der Präsident der Apothekervereinigung Abda, Heinz-Günter Wolf.
Kassen fordern Begründung der Mehrausgaben
Bei den Krankenkassen hieß es dagegen, man warte gespannt auf eine stichhaltige Begründung für die Mehrausgaben. "Bisher konnten die Apotheker zu Umsatz, Gewinn und Betriebskosten keine belastbaren Daten vorlegen", sagte eine Sprecherin des Spitzenverbands.
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