Erfolgsmodell Elterngeld: Kindersegen bei Berufstätigen
Immer mehr berufstätige Frauen entscheiden sich für ein Kind - und immer mehr Väter gehen in Elternzeit. Bei mehr als jedem 4. Kind steigt der Vater vorübergehend aus dem Job aus - ein neuer Rekord. Das ergibt sich aus Daten des Statistischen Bundesamtes zu Eltern, deren Kinder zwischen April und Juni 2011 geboren wurden.
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder freut sich - die Wirtschaft weniger
Rufe nach kürzeren Elternzeiten und nach Abstrichen beim Elterngeld wies sie am 22.11.2012 entschieden zurück. «Familien sind aber nicht der Steinbruch der Wirtschaft zur Fachkräftesicherung», sagte Schröder in der Bundestagsaussprache über den Familienetat für das Jahr 2013. Abstriche am Elterngeld oder eine Verkürzung der Bezugsdauer werde sie nicht akzeptieren.
Die Wirtschaft habe es selbst in der Hand, Arbeitsplätze familienfreundlicher zu gestalten, damit junge Mütter und Väter mit Begeisterung wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten. Schröder verwies darauf, dass das Elterngeld mit 4,9 Mrd. EUR der größte Einzelposten in ihrem Etat sei.
Deutliches Plus berufstätiger Mütter
Immer mehr Mütter und Väter, die Elterngeld bezogen, waren in den 12 Monaten vor der Geburt des Kindes erwerbstätig, wie die Wiesbadener Statistiker mitteilten. Der Effekt ist bei Frauen deutlicher als bei Männern. 66 % der 152.000 Mütter, die im 2. Quartal 2011 ein Kind bekamen und danach Elterngeld erhielten, hatten zuvor gearbeitet. 2008 war das nur bei 55 % der Frauen der Fall.
Auch bei Vätern zeigt sich diese Tendenz, wenn auch weniger stark. Den aktuellsten Zahlen zufolge hatten 89 % der 43.000 Väter mit Elterngeld zuvor gearbeitet - im Gegensatz zu 82 % im Jahr 2008.
Und die Väter?
Auch der Anteil der Kinder, deren Väter eine Auszeit nehmen, steigt weiter an. Er lag bei zwischen April und Juni 2011 geborenen Kindern bei 27,3 %. «Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht», wie das Bundesamt berichtete. Den höchsten Anteil an Vätern, die zuvor erwerbstätig waren, gab es mit rund 92 % in Bayern, die geringsten Anteile mit 86 % in Berlin und Bremen.
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