Hartz IV: Kosten für Fahrten zur Schule ersetzen
Das gilt unter Umständen auch, wenn die gewählte Schule weiter vom Wohnort entfernt ist als eine andere. Hat sich der Schüler etwa für ein berufliches Gymnasium entschieden, kann er nicht verpflichtet werden, auf ein näher gelegenes allgemeines Gymnasium zu gehen.
Fall:
Der Schüler eines beruflichen Gymnasiums mit dem Schwerpunkt Wirtschaft wohnte 8 Kilometer von der Schule entfernt. Er lebte bei seinen Eltern, die Hartz IV-Leistungen bezogen. Bisher waren dem Sohn die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel ersetzt worden. Dann weigerte sich der Träger, diese weiterhin zu übernehmen. Die Begründung: Der Schüler könne auch ein 600 Meter von der Wohnung entferntes Gymnasium besuchen. So entstünden keine Kosten.
Urteil:
Der Schüler könne seinen Bildungsweg frei wählen, entschieden die Richter. Bei einem beruflichen Gymnasium mit bestimmten Schwerpunkten handele es sich um einen eigenständigen Bildungsweg. Berufliche Gymnasien und gymnasiale Oberstufen seien nicht identisch, auch wenn beide mit dem Abitur abgeschlossen werden. Bei der gewählten Schule handele es sich daher um die nächstgelegene Schule des gewählten Bildungsganges. Daher habe der Schüler Anspruch auf die Erstattung der dafür notwendigen Beförderungskosten.
Lesen Sie dazu das Urteil im Haufe SGB Office Professional: SG Kassel, Urteil v. 03.08.2012 - S 10 AS 958/11 |
-
Voraussetzungen für einen gültigen Widerspruch per E-Mail
877
-
Arbeitslosengeld I nach befristeter Beschäftigung
643
-
Hartz IV-Empfänger können kostenlos Personalausweis erhalten
5191
-
Anspruch auf Mietkostenübernahme während Haft
489
-
Bundesregierung verschärft Regeln beim Bürgergeld
433
-
Eingliederungszuschuss für Arbeitgeber
333
-
Besteht Anspruch auf ALG II trotz Immobilie im Ausland?
232
-
Sonstige Bezüge reduzieren das Elterngeld nicht
208
-
Jobcenter muss für behindertengerechten Wohnraum mehr zahlen
201
-
Ausgezahlter Resturlaub wird nicht auf Hartz IV angerechnet
160
-
Widerspruch einlegen - das ist zu beachten
18.11.2024
-
Einwohner-Energie-Geld nicht als Einkommen anrechenbar
16.10.2024
-
Verschwiegene Schöffenbezüge führen zur Rückzahlung
08.10.2024
-
Bundesregierung verschärft Regeln beim Bürgergeld
04.10.2024
-
Der vergessene Heimbewohner: Und doch kostenloser ÖPNV
30.09.2024
-
Arbeitgeber trägt Risiko für rechtzeitige Anzeige von Kurzarbeit
19.09.2024
-
Klage auf zusätzlichen Inflationsausgleich abgewiesen
17.09.2024
-
BAföG für Studierende darf nicht geringer sein als Bürgergeld
18.07.2024
-
Immer mehr Menschen beziehen im Alter Grundsicherung
16.07.2024
-
BAföG: Bundesrat billigt höhere Bedarfssätze
05.07.2024