Sicherheit: Tätlicher Angriff gegen Jobcenter-Mitarbeiterin

In Leipzig schlug ein Mann mit einem Hammer auf eine Jobcenter-Mitarbeiterin ein. Wiederholte Angriffe in Jobcentern stimmen nachdenklich: Wie groß ist die Gefahr für Beschäftigte in Behörden?

Mit einem Hammer schlug ein Mann am 21.5.2013 im Jobcenter in Leipzig auf eine Mitarbeiterin ein. Sie wurde nach Polizeiangaben dabei am schwer am Kopf und am Oberkörper verletzt. Nur durch beherztes Eingreifen eines anderen Besuchers konnte Schlimmeres verhindert werden, so Hermann Leistner, Sprecher der Arbeitsagentur Leipzig. Der Retter habe den Angreifer von der Frau weggerissen und so lange festgehalten, bis der Sicherheitsdienst kam.

Täter war im Jobcenter bekannt

Die Hammer-Attacke des 34-jährigen Mannes im Leipziger Jobcenter war schon der 2. Angriff. Anfang 2010 habe der Mann einen Mitarbeiter der Arbeitsagentur mit Pfefferspray attackiert. Der Täter sei dafür wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden und habe unter laufender Bewährung gestanden. Der Täter hatte aufgrund der früher schon ausgestoßenen Drohungen Hausverbot.

Sicherheitsdienst wurde ausgetrickst

Normalerweise würden in solchen Fällen im Jobcenter Sicherheitskräfte zu einem vereinbarten Gespräch hinzugezogen. Der Mann habe aber keinen Termin gehabt und sich am Sicherheitsdienst vorbeigeschlichen.

Das Ausmaß der Brutalität sei erschreckend, sagte Leistner. Der Mann sei gekommen, um der Frau etwas anzutun. «Er hatte den Hammer mitgebracht, ist zu unserer Mitarbeiterin gegangen und hat auf sie eingeschlagen.» Laut Polizei wurde der Angreifer vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen versuchten Mordes gegen den Mann.

Übergriffe auf Behördenmitarbeiter wiederholen sich

Im September 2012 etwa war eine 32 Jahre alte Sachbearbeiterin im Jobcenter in Neuss in Nordrhein-Westfalen von einem Mann erstochen worden. Diese Bluttat löste bundesweit Entsetzen aus, vielerorts wurden die Sicherheitsmaßnahmen in den Behörden verschärft. Das Düsseldorfer Landgericht verurteilte den Täter im April 2013 wegen Mordes zu lebenslanger Haft.

dpa

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