Ärzte betrachten "Landarztquote" kritisch

Bei der sogenannten "Landarztquote" handelt es sich um folgenden Vorschlag: Angehende Medizinstudenten sollen sich verpflichten, später eine gewisse Zeit lang in ländlichen Regionen mit Ärztemangel zu praktizieren. Dafür sollen sie bevorzugt einen Studienplatz bekommen.

Dies Modell hält die Ärzteschaft jedoch für keine gute Lösung. Zum einen sei die frühe Festlegung der späteren Fachrichtung schwer. Zum anderen solle es keine Bevorzugung von Studienbewerbern geben.

Ärztetag lehnt "Landarztquote" ab

Der Deutsche Ärztetag hat eine "Landarztquote" gegen den Ärztemangel auf dem Land abgelehnt. Nur die wenigsten Bewerber könnten schon vor ihrem Studium einschätzen, welche Fachrichtung sie später einschlagen und ob sie auf dem Land arbeiten wollten, hieß am 26.5.2016 zur Begründung bei dem Kongress in Hamburg. "Außerdem wäre ein Vorzug von Bewerbern, die sich für eine spätere ärztliche Tätigkeit auf dem Land verpflichten, gegenüber Bewerbern, die dies noch nicht für sich entscheiden möchten, eine ungerechte Begünstigung." Zur Bekämpfung des Mangels an Hausärzten seien außerdem mehr Lehrstühle für Allgemeinmedizin und eine Stärkung der Ausbildungsmöglichkeiten in Arztpraxen erforderlich.

Nur jeder zweite Hausarzt findet derzeit einen Nachfolger, wenn er ausscheidet. Die größten Probleme bestehen auf dem Land. Mittlerweile trifft es aber auch sozialschwächere Gebiete in größeren Städten.


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