Defizit der Krankenkassen: 490 Mio. Euro
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im ersten Halbjahr ein Defizit von 490 Mio Euro eingefahren. Dennoch haben die Kassen noch Finanzreserven von 15,2 Mrd. Euro. Die Finanzsituation sei «stabil», sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Die Einnahmen der Kassen lagen bei 106,1 Milliarden, die Ausgaben bei 106,6 Milliarden Euro.
Ist Zusatzbeitrag zu niedrig?
Das Defizit rührt laut Ministerium daher, dass viele Kassen ihren Versicherten einen eher niedrigen Zusatzbeitrag abverlangt haben. Dieser habe im Durchschnitt bei 0,83 % gelegen. Mit der schwarz-roten Gesundheitsreform war ein Sonderbeitrag von 0,9 % zulasten der Kassenmitglieder entfallen - stattdessen können die Kassen Zusatzbeiträge nehmen. Der Kassen-Spitzenverband hatte einen Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes um 0,2 bis 0,3 Beitragssatzpunkte zum kommenden Jahreswechsel als realistisch bezeichnet.
Polster von 23,8 Mrd. Euro vorhanden
Insgesamt hat die Krankenversicherung noch ein Polster von 23,8 Milliarden Euro. Die Reserve des Gesundheitsfonds - der Geldsammel- und Verteilstelle für die Kassen - beträgt 8,6 Mrd. Euro.
Die Arzneimittelausgaben je Versicherten stiegen um 4,8 %, vor allem für neu zugelassene Arzneimittel gegen Hepatitis C. Die Ausgaben für Ärzte stiegen um 3,9 %, für Klinikbehandlung um 3,3 %.
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