Immer mehr Ausländer übernehmen Altenpflege

Der Engpass in der Pflege ist seit langem bekannt. Immer mehr Pflegekräfte kommen aus anderen EU-Ländern und sog. Drittstaaten; der Anteil bei sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen ist gestiegen.

Die Zahl der EU-Ausländer unter den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Altenpflegern stieg im vergangenen Jahr um 19,8 %. Bei den Altenpflegern aus Drittstaaten betrug der Zuwachs 13,5 %. Dagegen nahm die Zahl der Beschäftigten mit deutschem Pass nur um 5,1 % zu, berichtete eine Zeitung unter Berufung auf Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Situation entschärfen durch Doppelstrategie

Nach Angaben der Bundesagentur gibt es derzeit bundesweit einen gravierenden Mangel an Pflegekräften. «Damit sich die Engpässe nicht weiter verstärken, müssen wir jetzt handeln», sagte BA-Vorstand Raimund Becker. «Wir müssen die Situation entschärfen, indem wir eine Doppelstrategie verfolgen: das inländische Potenzial verstärkt für diesen Beruf gewinnen und gezielt Fachkräfte aus dem Ausland anwerben.» Großes Potenzial sieht Becker langfristig bei der Zuwanderung von Pflegekräften aus Drittstaaten, wie etwa Vietnam oder den Philippinen.

Gabriel: Fachkräftemangel nur mit Hilfe Drittstaaten auffangbar

Im Vorwort einer am 22.8.2014 veröffentlichten Broschüre hatte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) die Einschätzung geäußert, dass der Fachkräftemangel in der Altenpflege mittel- und langfristig nur mit Hilfe von Drittstaaten aufgefangen werden könne. Wegen des demografischen Wandels werde die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland von derzeit 2,3 Millionen bis 2030 auf 3,4 Millionen steigen, zitierte Gabriel Experten-Berechnungen.

dpa

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