Krankenversicherung: Beitragsautonomie für Krankenkassen

Krankenkassen sollen die Höhe ihrer Beiträge nach dem Willen des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach wieder selbst bestimmen dürfen.

Dann "würde wohl die Hälfte von ihnen sie senken, in Einzelfällen um bis zu einem Prozentpunkt", sagte Lauterbach in einem Zeitungsbericht v. 18.7.2012. Dies werde zu mehr Wettbewerb unter den Kassen führen und zu mehr Gerechtigkeit, weil einkommensschwächere Beitragszahler wechseln könnten.

Erster Schritt zur Bürgerversicherung

Lauterbach betonte, das autonome Festsetzen der Beiträge sei ein erster wichtiger Schritt zu einer Bürgerversicherung. Der Gesundheitsfonds solle indes bestehen bleiben: "Durch den Fonds ist der Risikostrukturausgleich gut organisiert", sagte er.

Kassen wollen Beiträge selbst festlegen

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen verlangt, dass die Versicherungen die Höhe ihrer Beiträge wieder selbst bestimmen dürfen. "Wir sind der Auffassung, dass die Krankenkassen ihre Beitragsautonomie insgesamt zurückbekommen sollten", sagte die GKV-Spitzenverbandsvorsitzende Doris Pfeiffer bereits am 17.7.2012. "Wir sind der Auffassung, dass die Krankenkassen ihre Beitragsautonomie insgesamt zurückbekommen sollten.

Der Spielraum zur Preisgestaltung sollte sich nicht nur auf Zusatzbeitrag oder Prämienausschüttung beschränken. "Wenn man Wettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung will, dann gehört auch der Preiswettbewerb dazu."

Beiträge einiger Kassen könnten sinken

Pfeiffer erwartet, dass angesichts der guten Finanzlage der Kassen eine Beitragsautonomie zu sinkenden Beiträgen führen würde. "Zumindest haben einzelne Kassen gesagt, dass sie unter den alten Bedingungen den Beitragssatz schon gesenkt hätten", sagte Pfeiffer.

dpa

Schlagworte zum Thema:  Beitragssatz, Bürgerversicherung