Studie zum Nachwuchskräftemangel in der Steuerberatung
Nachwuchskräfte Generation Z – was sie denken und wollen. Auf dem Deutschen Steuerberatertag in Dresden (9. – 11. Oktober) stellte die Haufe Group die wichtigsten Ergebnisse ihrer Studie vor und liefert Antworten, wie sich die Steuerberatung erfolgreich um die Mitarbeitenden von morgen bewirbt.
Fachkräftemangel in der Steuerberatungsbranche
Fast alle Branchen eint die große Herausforderung, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter:innen zu finden. Besonders hoch ist der Fachkräftemangel in der Steuerberatungsbranche. Die Haufe Group hat daher eine Studie in Auftrag gegeben mit dem Ziel, Erkenntnisse zu gewinnen, die den steuerberatenden Berufen den Weg raus aus dem eher verstaubten, langweiligen Image ebnet, um so für die Generation Z attraktiver zu werden. Betrachtet wurden dabei die Wahrnehmung der Steuerberatung als potenzieller Arbeitsbereich, der Vergleich mit anderen ähnlichen Arbeitsbereichen und was für junge potenzielle Arbeitnehmer:innen wirklich zählt.
Deutscher Steuerberatertag 2022
Einen Ausblick in die Zukunft der Steuerkanzleien gaben Isabel Blank, Prof. Dr. Robert Mayr, Vorstandsvorsitzender, DATEV eG und Torsten Lüth, Präsident Deutscher Steuerberaterverband e.V. auf dem 45. Deutschen Steuerberatertag. Während der Podiumsdiskussion gingen die Teilnehmer:innen auf aktuelle Herausforderungen, künftige Entwicklungen und Chancen für Steuerkanzleien ein. Dabei standen Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Resilienz und Fachkräftemangel im Fokus der Diskussion. In diesem Zusammenhang stellte Isabel Blank die wichtigsten Ergebnisse aus der Studie vor.
Erkenntnisse aus der Studie
Die größte Herausforderung der Steuerbranche: Geringe Attraktivität und schlechtes Image. Nur 18 Prozent der Zielgruppe könnte sich vorstellen, in der Steuerberatung zu arbeiten. Mit diesem Ergebnis liegt die Branche nur im Mittelfeld. An der Spitze stehen Bereiche wie Management und Unternehmensführung oder Marketing. Tendenziell können sich eher männliche Befragte (23 Prozent) und Studierende (21 Prozent) vorstellen, zukünftig in der Steuerberatung tätig zu sein.
Was zählt für die Generation Z? Die Studie unterschied dabei Begeisterungseigenschaften, Vergleichskriterien und Basiseigenschaften. Die Basiseigenschaften "hohe Verdienstchancen" sowie "gute Jobaussichten" müssen aus Sicht der Befragten immer erfüllt sein. Allein mit der Erfüllung dieser Eigenschaften kann die Steuerbranche jedoch nicht punkten. Mithilfe der Vergleichskriterien können sich die steuerberatenden Berufe hingegen positiv von anderen konkurrierenden Berufsfeldern abgrenzen. Diese zeichnen sich durch eine abwechslungsreiche, flexible Arbeit, mit Weiterbildungsmöglichkeiten, einer hohen Arbeitsplatzsicherheit und einer guten Work-Life-Balance aus. Unter Begeisterungseigenschaften fielen Gleichberechtigung, dynamisches Arbeitsumfeld, angesagter Beruf und kreative Aufgabenfelder.
Nur bei dem Kriterium "Hohe Arbeitsplatzsicherheit" wird die Steuerberatungsbranche mit 26 Prozent so positiv wahrgenommen, wie es auch der Realität entspricht. Bei allen anderen abgefragten Kriterien schneiden die steuerberatenden Berufe vergleichsweise weniger gut ab.
Zur Studie
Der Fokus der Studie lag auf der Generation Z und dort auf diejenigen Vertreter:innen, die durch ihre Ausbildung, ihr Studium oder ihren professionellen Weg die höchste Wahrscheinlichkeit aufweisen, in der Steuerberatung arbeiten zu können oder zu wollen.
Insgesamt wurden im August 2022 1280 Online-Interviews mit Befragten durchgeführt, die nach 1997 geboren wurden und in Deutschland leben. Unterschieden wurden drei Zielgruppen: Abiturient:innen (aus Gymnasien und Wirtschaftsgymnasien), Studierende (Wirtschafts-, Rechts-, Sozial oder Sprachwissenschaften) und potenzielle Quereinsteiger:innen (die in den Bereichen Wirtschafts-, Rechts-, Sozial oder Sprachwissenschaften arbeiten).
Die Studie finden Sie zum kostenfreien Download hier!
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