Während den beschriebenen Prozessen stellen sich die Fragen, welche digitalen Technologien ein Unternehmen implementieren kann, um digitale Nachhaltigkeit zu erzeugen. Es gibt dabei keine "Blaupause", die für alle Unternehmen passt. Anforderungen müssen genau überprüft werden, bevor passende digitale Technologien eingesetzt werden.
3.1 Nutzung von KI und Big Data für Nachhaltigkeitsanalysen
Mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) und Big Data können Unternehmen nachhaltiger werden, indem sie umfassende Datenanalysen durchführen und dadurch Erkenntnisse gewinnen, die zur Verbesserung der Ressourceneffizienz und zur Abfallreduzierung beitragen. Beispielsweise können Unternehmen KI-Modelle einsetzen, um ihre Lieferketten zu optimieren und den Energieverbrauch zu senken.
Big Data-Analysen können auch dazu beitragen, die Vorlieben und Verhaltensweisen der Kunden zu verstehen und dadurch Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein ausgerichtet sind.
3.2 Virtuelle Prototypen: Digitale Zwillinge und Co.
Gerade Virtualisierungstechnologien setzen sich zunehmend in vielen Branchen durch. Während Maschinenteile und Kleidungsstücke seit Jahrezehnten bereits in Computer Aided Design (CAD) entworfen werden, werden ähnliche Technologien auch für den Zweck der Nachhaltigkeit eingesetzt. In Branchen wie dem Outdoor-Bereich (z. B. Zelte, Spezialkleidung, etc.) oder der Fertigung von Spezialfahrzeugen für Feuerwehr und Notfallmedizin werden inzwischen viele Prototypen von Bauteilen nach dem CAD-Entwurf nicht mehr materiell, sondern virtuell in Form digitaler Zwillinge hergestellt – was Energie und Abfall spart. Da die Produktion von Produkten allgemein oft mit hohem Energieverbrauch und Umweltbelastungen verbunden ist, eignen sich in vielen Bereichen auch 3D-Drucktechnologien, um Teile herzustellen, anstatt diese herkömmlich zu produzieren. Dies kann den Materialverbrauch reduzieren und den Energieverbrauch senken – aber auch individuelle Wünsche von Kunden können so viel einfacher erfüllt werden.
3.3 Einsatz von IoT-Technologien zur Prozessoptimierung
Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und gleichzeitig Ressourcen zu sparen. Durch die Vernetzung von Maschinen und Geräten können Unternehmen die Effizienz ihrer Produktionsprozesse verbessern und Energieverbrauch und Abfall reduzieren. IoT-Technologien können auch zur Überwachung von Umweltbedingungen eingesetzt werden, um Ressourcen zu schonen und die Abfallproduktion zu minimieren.
Erfolgreiche Einsätze von IoT
Die automatisierte Abstimmung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit der Wetterbedingungen spart Städten wie Barcelona pro Jahr fast eine halbe Million EUR für Bewässerung der Grünanlagen.
Solche Technologien können auf dieselbe Art auch für Unternehmensgebäude eingesetzt werden. Zum Beispiel können Gebäudemanagementsysteme (BMS) verwendet werden, um die Energieverbrauchsdaten von Gebäuden zu erfassen und zu analysieren. Diese Daten können genutzt werden, um Energieverschwendung zu identifizieren und effizientere Systeme zu implementieren.
Dasselbe gilt für die Automatisierung von Beleuchtung oder der Erfassung von Wärmeverluststellen. Da der Wärmeverlust bei Gebäuden meist bei Fassaden und im Dachbereich am größten ist, bedeutet die Optimierung der Dämmung hier die größte Einsparung von Energie und Emissionen.