Die Kreislaufwirtschaft kann zu falschen Anreizen führen. Ein Beispiel sind etwa Holzschnitzelheizungen: Erfolgt auf dem Markt eine Verknappung des Brennstoffes Holz, kann dies unkontrollierte Abholzungen oder wenig nachhaltige Holzimporte provozieren. Diese staatliche Subventionierung von Biomasse für Biokraftstoffe könnte zudem sog. Moral Hazards fördern, sodass die Bau- oder Möbelindustrie unter fehlenden Holzressourcen zu leiden hätten. Jede neue Entwicklung verbraucht unweigerlich neue Ressourcen. Es gilt daher, den Rebound-Effekt im Auge zu behalten. Der Rebound-Effekt verursacht einen Anstieg des Energieverbrauchs aufgrund einer Effizienzsteigerung, aber auch einen Nachfragesog aufgrund vergünstigter Angebote. Dies wiederum erhöht den Energiekonsum, denn wegen des veränderten Verhaltens der Verbraucher wird schlicht keine Energie eingespart. Stoffkreisläufe dürfen nicht zwangsweise geschlossen werden. Zu beachten gilt, dass die Umweltbilanz nicht negativ beeinflusst wird. Wenn die weitere Verwendung der Stoffe einen höheren Energieverbrauch als die Herstellung neuen Materials zur Folge hat, muss genauestens betrachtet werden, in welcher Form der Stoff weiterverwendet werden kann. Altglas z. B. muss nicht immer zu neuen Flaschen verarbeitet werden, sondern findet als Materialsubstitut weitere Verwendung in der Bauindustrie.

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