7.1 Haltbarkeit und Zuverlässigkeit
"Früher war alles besser!" Diese Phrase hört man sehr oft, denn Produkte waren länger in Gebrauch und wurden über Generationen weitergegeben. Die Forderung in der EU-Richtlinie nach Haltbarkeit und Zuverlässigkeit ist durchaus sinnvoll, darf dennoch weder technische Innovationen noch die Weiterentwicklung von Gütern negativ beeinflussen. In der Folge werden diese beiden Forderungen für den gegebenen Kontext einheitlich betrachtet, da das eine ohne das andere nicht funktioniert. Die Design- und Entwicklungsphase eines Produkts sind entscheidend dafür, wie lange die Nutzung eines Produkts sein wird. Dies bedeutet, dass qualitativ hochwertige und lange haltbare Rohstoffe für Produkte zu nutzen. Dies bedeutet für die Entwicklungsphase, durch intensivere Befassung mit den Rohstoffen ein besseres Verständnis für die eigenen Produkte zu entwickeln. Häufig bestehen Produkte aus vielen einzelnen Systemen und Komponenten, weswegen sie viele potenzielle Schwachstellen besitzen. Ebendiese beeinflussen, einzeln betrachtet, Haltbarkeit und die Zuverlässigkeit.
- Maschinenhersteller, die seit Jahrzehnten auf dem Markt sind und neben ihren neuen Produkten nach wie vor die älteren Maschinen-Generationen technisch unterhalten.
- Das Schweizer Taschenmesser: es hält gewissermaßen ewig und bedarf zudem kaum der Wartung.
7.2 Nachrüstbarkeit, Reparierbarkeit
Nehmen Sie ein von Ihnen hergestelltes Produkt und versuchen Sie, es zu demontieren. Gelingt es Ihnen problemlos, sind Sie auf dem richtigen Weg. Betrachten Sie diese Aktivität als praktischen Einstieg in die Analyse von Materialströmen und das Verständnis für die umfassenderen Systembedingungen, die zur Nachrüstbarkeit bzw. Reparierbarkeit eines Produkts erforderlich sind. Versuchen Sie, zugleich ein Verständnis für die Auswirkungen der Demontage und die Rückgewinnung von Materialien zu entwickeln.
Nachrüstbare technische Entwicklungen wie bspw. Dieselpartikelfilter bei großen Baumaschinen oder die Reparatur einer Uhr, eines Autos usw.
7.3 Wartung, Aufarbeitung (Instandsetzen)
Wartung und Instandsetzung sind heute bereits weitverbreitet, zumindest bei Investitionsgütern. Bei Softwareapplikationen sind automatische Updates bereits Usus. Auch Produktions- und Werkzeugmaschinenhersteller gehen so vor und verlängern die Verwendung von Anlagen. Häufig müssen diese Anlagen früher oder später trotzdem ersetzt werden, da bspw. ältere Elektronikbauteile nicht zuletzt aufgrund der technologischen Weiterentwicklung nicht mehr hergestellt werden. Ein kommerziell hergestelltes Massengut wie ein Haartrockner, also ein typisches Konsumgut, wird weder repariert noch gewartet oder instand gesetzt. Warum dies nicht geschieht, ist simpel zu beantworten: Es lohnt sich (noch) nicht.