Seit 16 Jahren ist Tchibo auf dem Weg, das nachhaltige Unternehmen für den Mainstream zu werden. Viele Errungenschaften können bereits aufgezählt werden:
- Stand 2022 stammt 98 % der für Tchibo-Produkte eingekauften Baumwolle aus nachhaltigen Quellen,
- 31 % der verwendeten Synthetik-Fasern sind recycelt.
- Das Leder wird ausschließlich chromfrei gegerbt.
- Schon 70 % des Textilsortiments stammt aus nachhaltigeren Materialien. Ziel: Bis 2025 sollen es 100 % sein.
- 51 % der Kaffees stammen mittlerweile aus nachhaltigem Anbau
– um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Aber: Auch nach 16 Jahren ist Tchibo bei weitem nicht 100 %-ig nachhaltig. Als Konsumgüterunternehmen trägt das Unternehmen zu Klimaerwärmung, Ressourcenverbrauch und Umweltzerstörung bei. Auch sind die Arbeitsbedingungen und die Achtung der Menschenrechte in den Lieferketten immer noch eine große Herausforderung. Trotz aller Erfolge.
1.1 Wie alles begann: Verankerung in der Unternehmensstrategie
Den Anstoß zur Veränderung gaben 2005 Näherinnen aus Bangladesch, die plötzlich vor den Tchibo-Filialen standen und wegen kritischer Arbeitsbedingungen protestierten. Es wurde erkannt, dass das Unternehmen mit den sozialen und ökologischen Auswirkungen seines unternehmerischen Handelns in der Vergangenheit zu blauäugig umgegangen ist. Tchibo reagierte schnell: Bereits 2006 – nur ein Jahr später – wurde das Bekenntnis einer zu 100 % nachhaltigen Geschäftstätigkeit in allen Feldern des unternehmerischen Handelns fest in der Unternehmensstrategie verankert.
1.2 Vom Bekenntnis zum Handeln: Menschenrechte und Umweltschutz
Ob Kaffee, Baumwolle oder Holz – als Handelsunternehmen ist Tchibo auf natürliche Rohstoffe angewiesen. Und daher auch direkt von den Auswirkungen des Klimawandels und drohender Ressourcenknappheit betroffen. Gleichzeitig verbraucht die Herstellung der Sortimente natürliche Rohstoffe und erzeugt CO2-Emissionen. In diesem Bewusstsein wurde damals begonnen, die Lieferketten, die Herkunft der Ressourcen und die Produktionsprozesse kritisch zu hinterfragen. Heute fließen Menschenrechte und Umweltschutz in jede Entscheidung ein, die als Unternehmen getroffen wird. Dabei gab und gibt es keine vorgefertigten Lösungen oder den einen richtigen Weg. Doch eines war dem Unternehmen von Anfang an wichtig: Die eigene Geschäftstätigkeit darf nicht mehr zulasten von Menschen und Natur gehen. So hat sich Tchibo verpflichtet, die Umwelt, das Klima und die natürlichen Ressourcen zu schützen. Auch steht das Unternehmen dafür ein, dass alle Menschen entlang der Lieferketten die Chance auf ein gutes Leben haben sollen. Ein Leben in Würde und Sicherheit, mit einem existenzsichernden Einkommen und mit der Möglichkeit zur Entfaltung. Das gilt für die Kaffeefarmer in Guatemala, für die Näher in Asien und genauso für die Mitarbeiter in den Filialen oder in den Lagern überall in Europa.
1.3 Wirtschaftsunternehmen: zwischen Kosten, Gewinnspannen und Verantwortung
Tchibo ist und bleibt ein Wirtschaftsunternehmen, kein Start-up und kein Social Business, daher wird auf Kosten und Gewinnspannen geachtet. Aber das Unternehmen akzeptiert nicht mehr, dass Gewinne auf dem Rücken der Schwächsten und der Umwelt erwirtschaftet werden. Mit den Entscheidungen zu Materialien, Herstellungsort, Preis und Qualität werden die Weichen gestellt – jeden Tag. Bei jeder einzelnen Entscheidung wird geprüft, ob sie das Unternehmen dem Ziel Nachhaltigkeit näherbringt oder nicht. Und Tchibo ist bereit, dafür die Strategien, Prozesse und Kultur zu verändern. Nur so ist es möglich, den Kunden Produkte zu bieten, die sie mit gutem Gewissen kaufen können.
1.4 Veränderung mit Verbündeten und Initiativen
Tchibo will Gamechanger sein. Das Unternehmen hat sich für ein Lieferkettengesetz eingesetzt, nicht dagegen. Es schmiedet Allianzen mit Mitbewerbern, die gebraucht werden, um mit einer größeren Marktmacht höhere Mindestlöhne oder Flächentarife durchzusetzen (z. B. in der ACT on Living Wages Initiative). Das Unternehmen sieht Gewerkschaften oder Wettbewerber daher nicht als Gegner, sondern als wichtige Verbündete. Gemeinsam mit anderen Unternehmen wurde die Initiative "coffee & climate" ins Leben gerufen, um die Auswirkungen des Klimawandels im Kaffeeanbau zu begrenzen. Denn gemeinsam mit anderen kann Tchibo als verantwortungsvolles Unternehmen erhebliche Veränderungen anstoßen – und mit dem Handeln die Lebensrealität vieler Menschen verbessern.
1.5 Echtes Involvement für verantwortungsvolles Handeln
Tchibo stellt sich seiner Verantwortung. Statt Standards für Arbeitsbedingungen und Umweltschutz zu drücken, werden sie beständig höher geschraubt. Das Ziel, ein 100 % nachhaltiges Unternehmen zu werden, ist noch nicht erreicht. Und der Weg dahin ist voller Hindernisse. Trotzdem wird der Weg konsequent weiter gegangen. Denn das Unternehmen will eine Zukunft mitgestalten, die auf dem Fundament des Respekts für Mensch und Natur gebaut ist. Verantwortungsvolles Wirtschaften und die damit verbundene Veränderung braucht echtes Involvement.
1.6 Tchibo for Future: Kreislaufwirtschaft
2018 wurde die "Tchibo Umweltstrategie 2025" entwickelt. Ziel ist es, kontinuierlich weiter an der Einsparung von CO2 und Ressourcen zu arbeiten. Im Fokus steht dabei, die Kreisläufe der verwendeten Materialien zu schließen....