Insgesamt bieten Nachhaltigkeitsratings (nicht nur) kleinen und mittelständischen Unternehmen weitere Impulse für ihre Roadmap zur Verbesserung der Nachhaltigkeitspraktiken. Sie fördern nicht nur eine bessere Nachhaltigkeitsleistung, sondern tragen auch zu einer nachhaltigeren Zukunft für unsere Gesellschaft und unseren Planeten bei. Durch die Zusammenarbeit mit Plattformen wie EcoVadis, Drive Sustainability, dem Carbon Disclosure Project und Sedex können Unternehmen ihren positiven Einfluss auf die Welt maximieren und gleichzeitig ihre wirtschaftlichen Ziele erreichen.
Es gibt eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsratings auf dem Markt. Aus dieser vielfältigen Welt der Nachhaltigkeitsratings, die ein breites Spektrum von Zielsetzungen, Unternehmen und Branchen abdecken, bietet dieses Kapitel einen fokussierten Überblick über einige der derzeit am häufigsten nachgefragten Nachhaltigkeitsratings.
2.1 EcoVadis
EcoVadis ist eine führende Plattform für Nachhaltigkeitsratings, die Unternehmen in über 160 Ländern abdeckt. Bewertet werden die Themenbereiche:
- Umweltpraktiken und Klimaschutz,
- Arbeitsbedingungen,
- Menschenrechte und Ethik.
Das Ergebnis der EcoVadis-Bewertung wird in Form einer "Medaille" (Bronze, Silber, Gold, Platin) sowie einer Rückmeldung zu Stärken und Verbesserungspotenzialen bereitgestellt. Je nach Leistungspaket, kann das Rating öffentlich oder nur mit anfragenden Kunden kommuniziert werden. Die Grundlage für die Vergabe der Ratings verändert sich bei Ecovadis regelmäßig – je nachdem wie sich andere Unternehmen in ihrer Nachhaltigkeit entwickeln (Branchenvergleich) und aufgrund steigender Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Unternehmen durch Gesetzgebung, Internationale Konventionen und Normen.
2.2 Carbon Disclosure Project (CDP)
Das CDP ist eine der bekanntesten Plattformen für die Offenlegung von Umweltdaten. CDP ist eine gemeinnützige Organisation, die das globale Offenlegungssystem für Investoren, Unternehmen, Städte, Staaten und Regionen betreibt, um ihre Umweltauswirkungen zu überwachen. Es gibt 3 Themenbereiche, die abgefragt werden:
- Klima- bzw. Treibhausgase (CO2),
- Nutzung von Wald und Forst,
- Nutzung von Wasser.
Unternehmen, die am CDP teilnehmen, können ihre Kohlenstoffemissionen und Umweltauswirkungen transparent darlegen. Die Beteiligung an CDP wird in anderen Ratings ebenfalls abgefragt (z. B. Ecovadis) und kann dadurch in andere Ratings integriert werden. Die Beantwortung der CDP-Fragebögen erfolgt in einem von CDP jährlich festgelegten Zeitplan.
2.3 Drive Sustainability
Drive Sustainability – auch unter den Abkürzungen NQC oder SAQ bekannt – ist eine Initiative von Automobilherstellern und -zulieferern die ihrerseits Lieferanten dazu ermutigten, gemeinsam an nachhaltigen Lösungen in der Lieferkette zu arbeiten. Drive Sustainablity wird insbesondere durch die OEMs (Original Equipment Manufacturers) für ihr eigenes Lieferantenmanagement genutzt. Jeder Hersteller legt selbst fest, welche Mindestratings für Lieferanten zur Vergabe von Aufträgen notwendig sind. Auch bei NQC/SAQ werden Nachhaltigkeitsanforderungen (und damit die für das Rating abgefragten Themen) kontinuierlich angepasst. Damit wird die kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung sowohl von Lieferanten als auch der Hersteller selbst vorangetrieben.
2.4 Sedex
Sedex (Supplier Ethical Data Exchange) ist eine Plattform, die sich auf ethisches Handeln und soziale Verantwortung in der Lieferkette konzentriert. Sie ist auch unter SMETA bekannt – Sedex Members Ethical Trade Audit. Sedex basiert auf dem Ethical Trade Initiative. Damit hat Sedex einen etwas anderen Fokus als die o. g. Ratings und ist eher eine Zertifizierung oder Verifizierung. Zunächst muss ein Self Assessment Questionare (Selbstbewertungsfragebogen) vom Unternehmen ausgefüllt werden. Dieser dient einem externen Auditor als Grundlage für ein Audit auf dessen Basis die Verifizierung bzw. Zertifizierung erfolgt. Unternehmen, die sich nach Sedex bewerten lassen, erhalten einen Auditbericht und können Risiken in ihrer globalen Lieferkette besser erkennen und Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ergreifen.