Abschließend kann definitiv an dieser Stelle nochmals gesagt werden, dass nachhaltige Verpackungen eine Vielzahl von Vorteilen für Unternehmen und die Umwelt bieten.
Einerseits reduzieren sie den Einsatz von Rohstoffen und minimieren Abfall, was sowohl die Betriebskosten senken als auch die Ressourceneffizienz verbessern kann. Unternehmen, die auf wiederverwendbare oder recycelbare Verpackungen umstellen, verringern zudem ihren CO2-Fußabdruck und tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei. Andererseits erkennen Verbraucher zunehmend den Wert umweltfreundlicher Produkte, was die Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen erhöht. Dies stärkt das Unternehmensimage und fördert die Kundenbindung, da Verbraucher nachhaltige Marken bevorzugen. Darüber hinaus erfüllen Unternehmen, die auf nachhaltige Verpackungen setzen, die wachsenden gesetzlichen Anforderungen der EU und anderer Länder, was langfristig Strafen und zusätzliche Kosten vermeidet. An dieser Stelle muss aber auch betont werden, dass sich immer mehr Unternehmen Nachhaltigkeitsziele setzen, insbesondere die Erhöhung von Kunststoffrezyklaten in ihren Eigenmarkenverpackungen, und somit wird das Recyclingplastik in hoher Qualität im Markt zunehmend knapp und damit teuer. Hinzu kommt, dass Rezyklat in seinen Eigenschaften nicht so beständig ist wie Neuplastik und deshalb intensiver auf Materialmängel geprüft werden sollte. Eine Alternative lautet freilich, ein gänzlich neues System zu implementieren, z. B. ein Mehrwegsystem, bei dem Verpackungen zurückgenommen, gereinigt und wieder befüllt werden. Die Herausforderung sind jedoch auch hier die Kosten. Verpackungen müssen durch die Inverkehrbringer zunächst vorfinanziert werden. Zudem muss viel Lagerfläche für das Verpackungsmaterial vorgehalten werden, es werden Reinigungssysteme benötigt und die Wartung der Behälter muss organisiert werden.
Das Verpackungsmaterial der Zukunft sollte aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Die Umweltbilanz der Biokunststoffe, egal ob auf Basis von Cellulose, Mais oder Zuckerrohr, fällt aber, wenn man auch die Transportwege und die Anbaubedingungen unter die Lupe nimmt, nicht automatisch besser aus. Zudem können sie im herkömmlichen System nicht recycelt werden und gehören auch nicht in die Biotonne oder auf den heimischen Kompost. Es bleibt also nur die Entsorgung im Restmüll und damit die Verbrennung und der Verlust der Rohstoffe. Und solange das so ist, muss sich die Verpackung nach dem System richten – und nicht umgekehrt. Neben alternativen Kunststoffen sind auch Materialien spannend, die aus Holzfasern, Abmischungen mit Textilfasern, Zellulose oder aus Agrarabfällen mit Pilzzusätzen bestehen. Allerdings lassen sich viele Produkte schlicht nicht in Pappe verpacken. Die Folge: Viele Verpackungshersteller greifen verstärkt zu Verbundlösungen, also Verpackungen, bei denen ein Teil des Plastiks durch Pappe ersetzt wird. Klingt gut, wird aber zum Problem, sobald sich die Einzelteile der Verpackung nicht mehr voneinander trennen lassen. Landet die Verbundverpackung als Ganzes im Müll, kann sie nicht recycelt werden. Der Einsatz von Monomaterial bzw. von Hand trennbaren Kombinationen unterschiedlicher Materialien begünstigt eine vollständige und sortenreine Materialwiederaufbereitung. Die Recyclingfähigkeit hängt zudem davon ab, ob eine lokale Infrastruktur für die Sammlung und Verwertung besteht und den Endverbrauchern bewusst ist, wie die Verpackungen fachgerecht zu entsorgen sind. Bei nachhaltigen Verpackungen kommt es darüber hinaus nicht nur auf das Verpackungsmaterial an, sondern auch auf Etiketten, Klebstoffe und eventuelle Veredelungen. Auch beim Druck gibt es noch Optimierungspotential.
Trotz der im letzten Abschnitt beschriebenen Herausforderungen gibt es zahlreiche überzeugende Gründe (Kapitel 2 und 3) und konkrete Möglichkeiten (Kapitel 4), sich verstärkt und zeitnah mit nachhaltigem Verpackungsmanagement zu befassen. Ein entscheidender Faktor ist die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR), die klaren Richtlinien und Ziele vorgibt, die Unternehmen bald einhalten müssen. Durch frühzeitige Anpassungen an diese Verordnung und somit auch den Einsatz umweltfreundlicher Verpackungen profitieren Unternehmen nicht nur ökologisch, sondern positionieren sich auch strategisch besser in einem Markt, der zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit legt. Dies schafft eine Win-Win-Situation, in der die Umwelt geschützt wird und gleichzeitig Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen entstehen.