Microlearning Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeitstransformation in Unternehmen erfordert kontinuierliche Weiterbildung und Sensibilisierung – sowohl der Nachhaltigkeitsverantwortlichen als auch aller anderen Beschäftigten. Microlearning-Formate können hierbei eine gute Ergänzung zur klassischen Weiterbildung sein.

Beschäftigte stehen unter Druck. Nicht nur die Geschäftswelt verändert sich rasant, auch die Nachhaltigkeitstransformation ist in vollem Gange. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Unternehmen werden ständig mit neuem Wissen konfrontiert, das sie sich zeitnah aneignen müssen. Lernen muss in den Arbeitsalltag integrierbar sein, Flexibilität muss erhalten bleiben und der Spaß am Lernen darf nicht zu kurz kommen. Mitarbeitende wollen also lernen, was, wie und wo sie wollen – Microlearning löst dieses scheinbare Dilemma.

Was ist Microlearning?

Microlearning ist eine Form der bedarfsorientierten Wissensvermittlung, bei der Inhalte in knapper Form aufbereitet und in Lektionen immer wieder konsumiert werden können. Die Lerneinheiten sind kurz und werden mit Videos, Aufgaben, Checklisten, Audios und Quizfragen aufbereitet. Mit diesen Wissens-Snacks kann der Wissenshunger auch zwischendurch gestillt und der Zeitaufwand für umfangreiche Weiterbildungen reduziert werden. Die praxisnahen und anwendungsrelevanten Inhalte bieten zudem einen unmittelbaren Mehrwert, der direkt im Arbeitsalltag genutzt werden kann. Der Kompetenzerwerb gelingt so besser und wirkt sich zudem motivierend auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Denn es ist nicht nur schnell und macht Spaß, die kurzen Inhalte zu konsumieren, sondern der eigene Lernfortschritt und Lernerfolg wird direkt sichtbar. Gerade die Ausrichtung der Lerninhalte auf die Mitarbeitenden macht diese Form der Wissensvermittlung so attraktiv und kostengünstig, da sie gut skalierbar ist und klassische Schulungen ergänzen oder gar ersetzen kann. Denn Kompetenzerwerb, fachliche Vertiefung und Professionalisierung können mit Microlearning abgedeckt werden und sind keine kostenintensiven Zeitfresser mehr. Aber nicht nur die eingesparten Zeit-Opportunitätskosten sind ein Vorteil von Microlearning, auch der Wissenserhalt wird im Gegensatz zu klassischen Schulungen, die häufig das Problem der sogenannten Vergessenskurve aufweisen, gefördert.

Vergessenskurve

Wie kann Microlearning die nachhaltige Transformation vorantreiben?

Insbesondere Nachhaltigkeitsthemen eignen sich für diese Form des Wissenstransfers. Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive steigt die Anzahl der berichtspflichtigen Unternehmen in der EU von 11.600 auf 49.000. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch das eigene Unternehmen vor der nicht zu unterschätzenden Herausforderung steht, den ersten Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen.

Der Kompetenzerwerb bei (angehenden) Nachhaltigkeitsmanager:innen sollte bereits jetzt erfolgen, um den Herausforderungen vorbereitet entgegentreten zu können. Von der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie, der Durchführung einer Stakeholderanalyse und einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse über die zeitintensive Datenerhebung und Identifikation von Datenlücken bis hin zur Berichterstattung ist es ein langer Weg, der häufig unterschätzt wird. Auch hier kann Microlearning die Lösung für Nachhaltigkeitsmanager:innen sein, sich das notwendige Fachwissen in kleinen Schritten und aufeinander aufbauenden Lektionen anzueignen. Je nach vorhandener Expertise können die aktuell herausfordernden Themen in Form von snackable Content konsumiert, verinnerlicht und angewendet werden. Gerade wenn es um herausfordernde Situationen geht, die nicht zur täglichen Arbeit im Nachhaltigkeitsmanagement gehören, sind Nachhaltigkeitsmanager:innen froh, wenn sie schnell Informationen dazu erhalten. Diese notwendigen Inhalte mühsam aus verschiedenen Quellen zu recherchieren und zu verifizieren, kostet unnötig Zeit.

Mitarbeitende mit Microlearning für mehr Nachhaltigkeit begeistern

Viele Mitarbeitende sind der Nachhaltigkeit nahezu überdrüssig, sie stumpfen ab und fühlen sich von der Fülle an negativen Nachrichten im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit oft überfordert. Im Sommer wird gefühlt täglich ein neuer Hitzerekord aufgestellt, Überschwemmungen und Waldbrände gehören seit einigen Jahren zur Lebensrealität vieler Menschen und der Umgang mit Krisen führt zunehmend zu Verunsicherung.

Diese Themen nun im Arbeitsalltag aufzugreifen, ohne die oben genannten Gefühle und Reaktionen hervorzurufen, ist die große Herausforderung für die Unternehmen. Dabei ist es wichtig, den Mitarbeitenden das Wissen zur Verfügung zu stellen, das sie benötigen, um wichtige Zusammenhänge und Veränderungen zu verstehen, nachzuvollziehen oder Veränderungen herbeizuführen.

Denn die Tatsache, dass das Thema auch an immer mehr Arbeitsplätzen an Relevanz gewinnt, wirft bei ihnen Fragen auf. Viele Menschen wissen nicht konkret, welche Chancen und Risiken sich für ein Unternehmen aus den drei Säulen der Nachhaltigkeit ergeben. Dem Anschein nach wird meist vor allem an ökologische, „grüne“ Themen gedacht, wenn der Begriff Nachhaltigkeit fällt. Soziale oder unternehmerische Nachhaltigkeitsthemen werden seltener damit in Verbindung gebracht. Es gilt also, Themen wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Einhaltung von Menschenrechten in der Lieferkette oder die Vermeidung von Korruption in den Köpfen der Mitarbeitenden klar mit dem Oberthema Nachhaltigkeit zu verknüpfen und diese nicht als zusätzliche Vorhaben zu betrachten.

Daher ist es notwendig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der nachhaltigen Transformation mitzunehmen. Dabei sollte Nachhaltigkeit möglichst wieder positiv in den Köpfen besetzt werden, damit gemeinsam und nicht gegeneinander an der nachhaltigen Transformation des Unternehmens gearbeitet werden kann. Denn wie jedes neue Thema kann auch Nachhaltigkeit zu Missverständnissen, Unmut und Ablehnung bei den Mitarbeitenden führen. Um dem entgegenzuwirken und angemessen damit umzugehen, müssen die Beweggründe verstanden werden. So können Zweifler:innen doch noch für das gemeinsame Ziel gewonnen werden. An dieser Stelle ein einmaliges Happening zum Thema Nachhaltigkeit zu veranstalten, ist denkbar unglücklich. Denn Veränderungen und Umdenken brauchen Zeit und um die Hintergründe der anstehenden nachhaltigen Veränderungen vollumfänglich verstehen zu können, bedarf es zunächst einer lösungs- und bedarfsorientierten Wissensvermittlung. Nicht schwarzmalen, was bereits grau erscheint, sondern Wege aufzeigen, die zur Lösung führen können, motivieren, die nachhaltige Transformation vorantreiben und zu dem wirtschaftlichen Erfolg führen, der ohne die dahinterstehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich wäre.