Corona-Pandemie: Wenn monatelang kein Wasser fließt

Bereits seit Monaten kommen kaum Gäste in Hotels und Ferienwohnungen. Und auch die Gastronomie betreibt höchstens einen Lieferservice oder Straßenverkauf. Die Folge: In den Betrieben sind die Wasserhähne geschlossen, Duschen und Toiletten werden nicht benutzt. Das hat Auswirkungen auf das Wasser in den Leitungen.

In Deutschland hat das Wasser, das aus dem Wasserhahn fließt Trinkwasserqualität. Damit dies so ist, muss das Wasser allerdings in Bewegung sein. Ein regelmäßiger Wasserverbrauch sichert die Hygiene des Trinkwassern. Durch die Corona-Pandemie steht das Wasser jedoch mancherorts schon seit Monaten in den Wasserleitungen.

Durch den Lockdown besteht die Gefahr der Verkeimung

Trinkwasser ist nicht steril. Werden wegen des Lockdowns Gebäude oder Gebäudeeinheiten – und somit auch die Trinkwasser-Installationen – nicht genutzt, kann das Risiko einer Verkeimung mit Legionellen und anderen Keimen steigen.

Drehen Sie regelmäßig die Wasserhähne auf ...

Um die Trinkwasserqualität zu erhalten, empfiehlt es sich das Wasser regelmäßig laufen zu lassen. Dabei kann ein Spülplan helfen, so der Tipp der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN).

  • Lassen Sie mindestens 1x pro Woche, besser alle 3 Tage, an allen Entnahmestellen das Wasser laufen.
  • Drehen Sie dafür die Wasserhähne an Waschbecken und ggf. Duschen auf und betätigen Sie die Toilettenspülung.
  • Lassen Sie das Wasser so lange laufen, bis alles abgestandene Wasser aus der Leitung ist.
  • Fingertest: Erst wenn sich das fließende Wasser gleichbleibend kalt bzw. heiß anfühlt, fließt frisches Wasser durch die Leitung.

... oder sperren Sie die Wasserleitungen ab

Kann der Spülplan nicht umgesetzt werden, ist es das Beste, die Trinkwasser-Installationen stillzulegen. Dazu sperrt man die Hauptsperreinrichtung bzw. die Frischwasserzuleitung für die entsprechende Gebäudeeinheit ab. Werden die Zuleitungen nach weniger als 6 Monaten entsperrt, sind alle Entnahmestellen vollständig zu öffnen. Das Wasser muss dann so lange laufen, bis Frischwasser durch die Leitungen fließt (Fingerprobe, s. oben).

Nach 6 Monaten sollte der Fachmann ran

Wurden die Trinkwasser-Installationen entleert oder wurden sie länger als 6 Monate stillgelegt, sollte ein Fachinstallationsunternehmen mit der Wiederinbetriebnahme beauftragt werden. Der Experte entscheidet, ob die Leitungen eventuell gespült werden müssen.

Informieren Sie sich beim Wasserversorger und beim Gesundheitsamt

Wenn Sie einen qualifizierten Fachbetrieb suchen, wenden Sie sich am besten an Ihren Wasserversorgen. Er kann Ihnen weiterhelfen. Außerdem sollten Sie darauf achten, ob das für Sie zuständige Gesundheitsamt besondere Maßnahmen zur Hygiene des Trinkwassers verlangt.

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Legionellenprophylaxe am Arbeitsplatz: VDI 6023, DVGW W 551 und 42. BImSchV


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