Handhygiene: Die wichtigsten Regeln für eine sichere Nutzung von Händedesinfektionsmittelspendern

Die Händedesinfektion gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, um Infektionen zu vermeiden. Ein wesentliches Instrument für den täglichen Hygieneschutz sind die Desinfektionsmittelspender. Neben den Desinfektionsmittelspendern am Handwaschplatz oder in Toiletten sollten sie im Betrieb überall dort stehen oder angebracht sein, wo eine Händedesinfektion angezeigt ist. Desinfektionsmittelspender mit Bedienhebel werden überwiegend als Wandspender genutzt. In Eingangsbereichen oder in der Kantine sind immer häufiger Standsäulen-Desinfektionsmittelspender im Einsatz, die oftmals auch mit Sensoren ausgerüstet sind und daher ohne Handkontakt bedient werden können.
Händedesinfektionsmittelspender: Spenderflaschen mit Mehrweg- und Einweggebinden
Desinfektionsspender sind in der Mehrzahl der Fälle mit einem nachfüllbaren Tank ausgestattet. Bei diesen Mehrweggebinden müssen die Spenderflaschen regelmäßig aufgefüllt werden. Bei Geräten mit Einweggebinden dagegen, müssen die Spenderflaschen stets ganz ausgetauscht werden. Das Fassungsvermögen der Spenderflaschen liegt dabei zumeist zwischen 350 ml und 2.000 ml, kann aber auch darüber liegen.
Geräte mit Einweggebinden sind aufgrund ihres Plastikverbrauchs aus ökologischen Gründen zwar nicht zu empfehlen. Hinsichtlich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes sollten sie aber bevorzugt werden. Denn die Verwendung von Mehrweggebinden hat vor allem zwei entscheidende Nachteile: Zum einen besteht beim Nachfüllen ein erhebliches Kontaminationsrisiko. Zum anderen (und daraus folgend) sollte das Nachfüllen der Mehrweggebinde nur durch geschultes Personal durchgeführt werden. Darüber hinaus ist das Nachfüllen sehr zeitaufwendig. Denn sowohl die Spenderflasche als auch das gesamte Gerät und die Mehrwegpumpe müssen jedes Mal gründlich gereinigt werden.
Handhygiene mit Händedesinfektionsmittelspender - wichtige Regeln
Bei der Anwendung der Desinfektionsmittelspender müssen Unternehmen folgende Anforderungen beachten:
- Die Geräte sollten möglichst ohne Handkontakt zu bedienen sein, also über Sensoren verfügen.
- Die Geräte sollten die Verwendung verschiedener Händedesinfektionsmittelgebinde unterschiedlicher Hersteller erlauben.
- Sie müssen so betrieben und gewartet werden können, dass eine mikrobielle Kontamination des Pumpkopfes in jedem Fall vermieden wird.
- Der Füllstand der im Spender verwendeten Mittel sollte stets erkennbar sein.
- Die Außen- und Innenteile des Spenders müssen wischdesinfizierbar sein. Durch den Hersteller sollten Angaben zu den Flächendesinfektionsmitteln vorliegen, die am Spender zum Einsatz kommen können.
- Ein Händedesinfektionsmittelspender sowie das in ihm verwendete alkoholische Händedesinfektionsmittelgebinde müssen über einen Zeitraum von 3 Monaten die Alkoholkonzentration konstant halten können. Die Abweichung sollte nicht mehr als 5% betragen.
- Werden die Pumpköpfe für nachfolgende Gebinde verwendet, muss vom Hersteller eine detaillierte Aufbereitungsanweisung zur Verfügung gestellt werden.
Desinfektionsmittelspender - bislang noch keine Normen
Trotz ihrer Bedeutung für einen betrieblichen Hautschutzplan und ein Hygieneschutzmanagement gibt es, anders als bei den Desinfektionsmitteln selbst oder für Dosiergeräte für Gebrauchsverdünnungen von Desinfektionsmitteln, bislang keine verbindlichen Normen für Desinfektionsmittelspender und ihre Anwendung. Immerhin existieren unter anderem die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) des RKI, an denen sich die Unternehmen und ihre Hautschutzverantwortlichen orientieren können.
-
Bildschirmbrille: Fragen und Antworten
3.082
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
2.9801
-
Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
2.157
-
Was tun, wenn der Frosch nicht verschwinden will
830
-
Arbeitsstättenverordnung: Wann ist ein Pausenraum Pflicht?
763
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
598
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
492
-
Gefahr durch Epoxidharz wird unterschätzt
348
-
Wenn ein Mitarbeiter nachts nicht mehr arbeiten darf
294
-
Drei-Schicht-System: Grundlagen, Funktionsweise und Arbeitsschutz
269
-
Frühjahrsmüdigkeit am Arbeitsplatz: Mit gezielten BGM-Maßnahmen fit und leistungsfähig bleiben
25.04.2025
-
Gewinnbringende Verknüpfung von Arbeitsschutz und BGF
10.04.2025
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
07.04.2025
-
Fragmentierte Arbeitszeiten verbessern Work-Life-Balance nicht
04.04.2025
-
Mit BGM fit durch die Menopause
03.04.2025
-
Soziale Konflikte am Arbeitsplatz: Beispiele und Lösungen
01.04.2025
-
DGUV Barometer zeigt deutlichen Negativtrend auf
31.03.2025
-
Psychische Erkrankungen verursachen mehr Fehltage
26.03.2025
-
Leistungsminderung durch Lärm: Bedeutung der subjektiven Wahrnehmung
21.03.2025
-
Steigende Sitzzeiten bedrohen die Gesundheit
13.03.2025