Ursache für Ängste und Depressionen?
Für die Studie über den Zusammenhang zwischen Lärmbelästigung und Depressionen bzw. Angstzuständen in der Allgemeinbevölkerung wurden 15.000 Personen zwischen 35 und 74 Jahren zu Lärm befragt. Die Ergebnisse wurden mit ihrem Gesundheitszustand verglichen. Dabei zeigte sich, dass es zwischen Lärmbelastung und psychischen Erkrankungen einen Zusammenhang geben muss.
28 % fühlen sich stark bis extrem von Lärm belastet
Die Teilnehmenden gaben an, wie stark sie in den letzten Jahren durch Lärm belästigt wurden. Dabei wurde gezielt auch nach Lärmstörungen während der Schlafenszeit gefragt. Rund 28 % fühlen sich durch Lärm stark oder extrem belastet. Besonders belastend wirkt sich Fluglärm aus. Unter den besonders belästigten Teilnehmern der Studie gaben
62 % Belastungen durch Fluglärm,
18 % durch Straßenlärm und
12 % durch Nachbarschaftslärm von draußen,
8 % durch Bau-, Gewerbe- oder Nachbarschaftslärm im Haus sowie
7 % durch Bahnlärm an.
Kann Lärm Depressionen und Angstzustände verursachen?
Die Wissenschaftler stellten zudem fest, dass steigender Lärm und psychische Probleme in Form von Depressionen und Angststörungen miteinander einhergehen. Bei extremer Lärmbelästigung sind Depression und Angst doppelt so häufig anzutreffen wie bei geringer Lärmbelästigung. Was jedoch Ursache und was Wirkung ist, sollte und konnte mit der Studie nicht nachgewiesen werden. Es ist möglich,
- dass Lärmbelästigung Stress hervorruft, der zu Depression und Angst führt, oder
- dass Depression und Angst zu erhöhter Lärmempfindlichkeit führen oder
- dass eine starke Lärmbelästigung eine psychische Erkrankung verschlimmert.
Lärm als Risiko für die psychische Gesundheit soll weiter untersucht werden
Ständiger Lärm kann zu Genervtheit, Ärger und Erschöpfung führen und Stresssymptome hervorrufen. Auf Dauer beeinträchtigt er Wohlbefinden, Lebensqualität und Gesundheit. Lärmbelästigungen stellen somit ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Um die Auswirkungen von Lärm genauer nachweisen zu können, sind weitere Studien notwendig.
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