Neuer BAuA-Bericht: Mobiles Arbeiten: Chancen und Risiken

Mehr als 63 % der Deutschen nutzen ein Smartphone. Das bedeutet, dass sie orts- und zeitflexibel arbeiten können. Für viele ein großer Vorteil. Allerdings einer mit gesundheitlichem Risiko.

Wer mobil und flexibel arbeitet, kennt das gut: Was zunächst ein Vorteil ist, kann schnell zur Belastung werden. Ständige Erreichbarkeit oder unvorhersehbare Termine und schon schrumpft der Vorteil immer mehr zusammen. Negative Beanspruchungsfolgen wie Stress nehmen zu.

Mobiles Arbeiten: Chancen nutzen, Risiken vermindern

Der Bericht Orts- und zeitflexibles Arbeiten: Gesundheitliche Chancen und Risiken der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ist ein wichtiger Beitrag, um Rahmenbedingungen bei der Arbeit so gestalten zu können, dass die Chancen effektiv genutzt und die Risiken verringert oder gar abgestellt werden können.

Ein Risiko der Mobilität sind verkürzte Ruhezeiten

Bei der Auswertung der Studien für den Bericht hat sich gezeigt, dass Mobilität sowohl einen höheren organisatorischen Aufwand mit sich bringt, als auch kürzere Ruhezeiten. Deshalb ist es für mobil Arbeitende wichtig, dass sie einen größeren Entscheidungsspielraum haben, z. B. bei der persönlichen Zeitplanung. Allerdings sollte die Arbeitszeit dauerhaft generell nicht über 8 Stunden hinausgehen, da danach die gesundheitlichen Beeinträchtigungen und sicherheitsbezogenen Risiken deutlich steigen. Wichtig ist es aber auch, dass mobile Einsätze möglichst früh geplant werden und somit vorhersehbar sind.

Keine arbeitsbezogenen Störungen während der Ruhezeit

Bei der Vorgabe der Erreichbarkeit durch das Unternehmen, aber auch bei der persönlichen Zeitplanung sollten mobil und flexibel arbeitende Beschäftigte darauf achten, dass die gesetzlichen Ruhezeiten von 11 Stunden nicht durch arbeitsbezogene Unterbrechungen gestört werden. Das bedeutet z. B. keine Anrufe oder E-Mails nach Feierabend. Auch freie Tage oder Wochenenden sollten zur Erholung genutzt werden (können).

Mobiles Arbeiten: Fazit des Berichts

  • Arbeitsbezogene Unterbrechungen der Ruhezeit schaden der Gesundheit.
  • Erreichbarkeit für betriebliche Belange in der Freizeit belastet die Gesundheit.
  • Positiv auf die Gesundheit wirkt sich Abschalten von der Arbeit aus.
  • Gut planbare und vorhersehbare Arbeitszeiten entlasten mobil Arbeitende.
  • Die Möglichkeit, Arbeit und der Arbeitszeiten mitzugestalten trägt zur Gesundheit bei.

Ausreichende Zeitpuffer sorgen für Entlastung

Positive Arbeitsbedingungen stärken die Gesundheit und können u. a. psychischen Erkrankungen vorbeugen. Sie gleichen z. T. höhere Belastungen, die durch mobile und flexible Arbeit entstehen, bis zu einem gewissen Punkt aus. Vor allem Zeitpuffer gelten als wirksames Mittel, um Mobilität gesundheitsförderlich zu gestalten. Diese Gestaltungsempfehlung gilt sowohl für Berufspendler, Geschäftsreisende, Montagearbeiter als auch für Vor-Ort-Einsätze.