Digitales BGM für mehr Mitarbeitergesundheit

In einer Arbeitswelt, die zunehmend von Digitalisierung und Flexibilisierung geprägt ist, wird das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) vor neue Herausforderungen gestellt. Dabei zeigt sich, dass digitale Lösungen nicht nur innovative Ansätze bieten, sondern auch Potenziale zur Förderung von Mitarbeitergesundheit und -zufriedenheit entfalten können. Dennoch bringen diese Technologien trotz ihrer Attraktivität auch Herausforderungen mit sich.

Die Integration digitaler Instrumente in das BGM, oft als BGM 4.0 bezeichnet, reicht von Gesundheits-Apps und Wearables bis hin zu interaktiven Präventionsprogrammen und Managementplattformen. Diese Lösungen ermöglichen es Unternehmen, orts- und zeitunabhängige Angebote zu schaffen, die sich in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Besonders in hybriden Arbeitsmodellen, die Homeoffice und Büroarbeit kombinieren, bieten digitale Ansätze flexible Möglichkeiten, Beschäftigte zielgerichtet zu erreichen.

Digitalisierung als Chance für das BGM

Die digitale Gesundheitsförderung bietet insbesondere für risikoexponierte Gruppen wie Beschäftigte in Schichtarbeit oder die mobil arbeiten maßgeschneiderte Lösungen. Beispiele sind ergonomische Videoanalysen für das Homeoffice oder online verfügbare Entspannungskurse. Unternehmen profitieren von der hohen Akzeptanz dieser Formate, da sie wenig Aufwand erfordern und sich gut in bestehende Arbeitsprozesse integrieren lassen.

Herausforderungen bei Umsetzung

Gleichzeitig gibt es viele Herausforderungen. Die Auswahl geeigneter Anwendungen aus dem breiten Angebot ist zeitintensiv und erfordert spezifisches Fachwissen. Auch kann die Integration digitaler Anwendungen in bestehende BGM-Strukturen oder die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen mit hohen Anfangsinvestitionen einhergehen. Hinzu kommt, dass belastbare Studien zur langfristigen Wirksamkeit digitaler Gesundheitsfördermaßnahmen fehlen.

Für eine effektive Nutzung digitaler Instrumente ist es entscheidend, Beschäftigte und Führungskräfte frühzeitig einzubinden. Regelmäßige Schulungen zu Themen wie Datenschutz und Anwendungsmöglichkeiten stärken die Akzeptanz. Darüber hinaus sollte eine Evaluation der eingesetzten Tools Bestandteil der Gesundheitsstrategie sein, um deren Effektivität kontinuierlich zu überprüfen.

Am erfolgversprechendsten erweist sich ein hybrider Ansatz: Die Kombination von Vor-Ort-Maßnahmen mit digitalen Elementen. Ein Beispiel ist die Nutzung von Schrittzählern in Verbindung mit analogen Bewegungsprogrammen oder Online-Präventionskursen, die durch Präsenz-Workshops ergänzt werden. Diese Integration analoger und digitaler Ansätze schafft eine nachhaltigere Gesundheitsförderung und erhöht die Akzeptanz bei den Beschäftigten.

Fazit

Digitale Anwendungen allein machen nicht gesünder. Ihr Erfolg hängt davon ab, wie sie in die betriebliche Gesundheitsstrategie eingebunden werden. Unternehmen sollten daher die Einführung digitaler Lösungen strategisch planen, begleitend evaluieren und stets die Bedürfnisse der Belegschaft in den Mittelpunkt stellen.

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