Pflanzen im Büro - welche positiven Effekte haben sie?

Schon Ende der 90er Jahre wies Bill Wolverton im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde NASA nach, dass Zimmerpflanzen gefährliche Giftstoffe wie Formaldehyd, Benzole und Trichloräthylen abbauen, umwandeln oder einlagern können.
Pflanzen im Büro filtern Schadstoffe
Besonders Efeutute, Einblatt und Grünlilie tun sich hier hervor. Allerdings darf man die Filterwirkung auch nicht überschätzen. "Wir dürfen den Leuten nicht versprechen, dass durch ihre Zimmerpflanzen die Raumluft in messbarem Maße weniger Schadstoffe enthält als ohne Zimmerpflanzen" warnt Christian Engelke vom Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur.
Pflanzen im Büro fangen Staub
Nicht zu vernachlässigen ist die Wirkung von Pflanzen als Staubfänger. Am Staub in der Raumluft werden gasförmige Schadstoffe und Feuchtigkeit gebunden. "Überschreitet die Raumfeuchte 35 bis 40 Prozent, dann wird der Staub so schwer, dass er sinkt und unter anderem auf den Pflanzen und deren Blättern liegen bleibt", erklärt Umweltbiologe Manfred Radtke.
Davon kann der Staub samt der gebundenen Stoffe einfach entfernt werden. "Pflanzen, die viele kleine Blätter haben wie ein Asparagus, werden am besten regelmäßig mit lauwarmem Wasser abgeduscht", empfiehlt Tomas Kilousek von der Verbraucher Initiative. Große Blätter werden mit einem Tuch aus Baumwolle entstaubt.
Pflanzen im Büro produzieren Sauerstoff
Die Zimmerpflanzen abzustauben ist auch gesund für sie. Denn bei der Nahrungsaufnahme der Pflanzen spielen die Spaltöffnungen auf den Blättern eine Rolle. Durch sie wird Kohlendioxid aus der Luft gezogen. Dabei geben die Pflanzen Feuchtigkeit und Sauerstoff an die Luft ab. "Sind die Spaltöffnungen beispielsweise durch Staub blockiert, funktioniert dieser Prozess deutlich schlechter", erklärt Kilousek.
Pflanzen im Büro sorgen für angenehme Luft
"Abhängig von der Raumtemperatur fühlt sich der Mensch bei einer Luftfeuchte zwischen 35 und 50 % wohl", erläutert Engelke. Wo diese Werte unterschritten werden, können die Pflanzen helfen. "Optimistisch betrachtet, können zwei bis drei schöne Zimmerpflanzen in Hydrokultur bei einer Temperatur zwischen 16 und 20 Grad die relative Luftfeuchte in einem Raum um 5 bis 10 % erhöhen." Bei Erdpflanzen falle dieser Wert deutlich geringer aus.
Bei sehr trockener Luft macht es Sinn, die Physiologie der Pflanzen bei der Auswahl zu bedenken. "Pflanzen mit vielen Spaltöffnungen - beispielsweise Zyperngras, Zimmerlinde, Banane oder Hibiskus - produzieren viel Feuchte", sagt Radtke. Ficus, Schefflera und Drachenbäume seien hingegen schlechte Luftbefeuchter.
Pflanzen im Büro dämpfen Schall
In Büroräumen werden Zimmerpflanzen mittlerweile als Schalldämpfer eingesetzt. "Je größer die Blattoberfläche, je dichter die Pflanze und je mehr Pflanzen im Raum stehen, desto mehr Schall wird gedämpft", erklärt Gartenbauingenieur Engelke. Aber auch hier sind die Effekte nicht mit Zahlen belegbar.
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