Wärmebelastungen gehen auch immer mit einer Erhöhung der Körpertemperatur einher. Hitzeerkrankungen treten auf, wenn der Körper hohen Temperaturen über längere Zeit ausgesetzt ist und sich nicht ausreichend abkühlen kann.
Symptome von Überhitzung
Die Medizin nennt dies Hyperthermie bzw. Überhitzung, die bei einer Kerntemperatur von mehr als 40,5°Grad auftritt. Diese Überhitzung kann mit einer Vielzahl von Symptomen einhergehen:
- Schwitzen
- Erröten
- Tachykardie (schneller, anhaltender Herzrhythmus mit mehr als 100 Schlägen pro Minute)
- Müdigkeit
- Benommenheit
- Kopfschmerzen
- Parästhesie, (krankhafte Empfindung auf der Haut ohne erkennbare adäquate physikalische Reize)
- fortschreitende Schwäche
- Muskelkrämpfe
- Oligurie (Minderfunktion der Nieren, bei der das Harnvolumen beziehungsweise die Harnmenge vermindert sind)
- Übelkeit
- Unruhe
- Hypotonie (niedriger Blutdruck mit einem Blutdruckwert systolisch kleiner als 100 mmHg und diastolisch kleiner als 60 mmHg)
- Synkope (plötzlich einsetzende, kurz andauernde Bewusstlosigkeit, die mit einem Verlust der Haltungskontrolle einhergeht)
- Verwirrung
- Delirium (akute, rückbildungsfähige Bewusstseinsstörung, u. a. mit zeitlicher und räumlicher Desorientiertheit, Verwirrtheit und Halluzinationen
- Anfälle
- Koma
Da die Körpertemperatur erhöht ist, versucht der Organismus mit starkem Schwitzen, die Kerntemperatur wieder zu senken, um dauerhaften Schaden an den Organen und dem Körper zu verhindern. Ist er dazu jedoch nicht in der Lage, kann es sehr schnell gefährlich werden, wenn die Temperatur nicht gesenkt wird.
Hitzebedingte Erkrankungen
In der Medizin werden gemäß WHO folgende hitzebedingte Erkrankungen grob unterschieden:
Hitzeerkrankung | Mögliche Symptome |
Hitzeausschlag | Auftreten von roten Pickeln, Pocken oder kleinen Bläschen auf der Haut, gehäuft im Hals- oder Brustbereich, unter dem Busen in der Leistengegend, oder in den Ellenbogenfalten |
Sonnenbrand | Gerötete, unnormal warme und schmerzende Haut |
Hitzeödem | Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe, Schwellungen, meist an unteren Extremitäten wie Füßen, Knöcheln und Beinen. |
Hitzeohnmacht (Hitzekollaps) | Plötzliche Ohnmacht meist ohne Vorwarnung Schwindel oder Benommenheit Kühle, feuchte Haut Übelkeit Schwächegefühl |
Hitzekrämpfe | Muskelkrämpfe, meist in den Beinen oder im Bauch Starke Schweißbildung Durstgefühl |
Hitzeerschöpfung | Starkes Schwitzen Blasse, kühle und feuchte Haut Übelkeit und/oder Erbrechen Schwäche oder Müdigkeit Schwindel oder Benommenheit Kopfschmerzen |
Hitzschlag | Hohe Körpertemperatur (über 40 Grad) Heiße, trockene Haut (wenig bis kein Schwitzen) Bewusstseinsveränderungen wie Verwirrung, Reizbarkeit oder Bewusstlosigkeit Schneller Puls und schnelle Atmung Krämpfe |
Die Behandlung und Therapie richten sich stets nach an dem jeweiligen Einzelfall.
Eine Änderung des Geisteszustandes unterscheidet den potenziell tödlichen Hitzschlag von der Hitzeerschöpfung. In jedem Fall ist es ein Notfall, der ein medizinisches Management erfordert, das zu einer sofortigen Reduzierung der Kerntemperatur führt.
Schwere gesundheitliche Folgen verhindern
Durch das Erkennen der Symptome und das Einleiten von geeigneten Erste-Hilfe- und nachfolgenden Maßnahmen können schwere gesundheitliche Folgen von Hitzeerkrankungen verhindert werden.
Folgende Aspekte der Ersten Hilfe gelten übergreifend:
- Betroffenen an einen schattigen, kühlen Ort bringen und Ruhe bewahren
- Falls möglich, portionsweise kühle, elektrolythaltige, nichtalkoholische Getränke geben
- Kühlende Umschläge, Frischluft zufuhren, ggf. Dusche oder Bäder nutzen
- Überflüssige Kleidung ablegen, leichte und bequeme Kleidung wählen
In der DGUV Information 204-037 finden Sie Informationen in Form einer Erste-Hilfe-Karte bei akuten Hitzeerkrankungen. Sie ist ein nützlicher Baustein im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung rund um das Thema Hitze.