Mit Business Partnering wird eine signifikante Leistungssteigerung des Unternehmens verbunden. Allerdings stehen einer erfolgreichen Implementierung zahlreiche Hürden im Weg.

Praktische Umsetzung von Business Partnering ist eine Herausforderung
Mit Business Partnering wird eine signifikante Leistungssteigerung der Finanzabteilung verbunden. Die Implementierung des Business Partnering-Konzeptes ist jedoch oftmals alles andere als einfach. Fast die Hälfte der Befragten (48%) hat Probleme mit der Umsetzung. 

Organisatorische Hürden sind zeitraubend und lästig
Zunächst können dem Vorhaben, Business Partnering zu implementieren, mehrere organisatorische Hürden im Weg stehen. Die Hälfte der befragten Finanzexperten wünscht sich mehr Unterstützung seitens der Geschäftsführung. Denn die Unterstützung vom Top-Management sendet auch an andere Abteilungen das Signal aus, einem neu etablierten Business Partnering-Team stärker unter die Arme zu greifen. Dementsprechend erhoffen sich auch 45% der deutschen CFOs mehr Akzeptanz bei anderen Abteilungen. 

Andere Hürden sind eher operativer und struktureller Natur. Oftmals ist das Finanz- und Rechnungswesen mit bürokratischen und monotonen Routineaufgaben überladen, sodass wenig Zeit für wertschöpfendere Aufgaben bleibt. Auch die IT-Infrastruktur ist nicht immer hilfreich: Systeme sind veraltet, greifen an Schnittstellen nicht nahtlos ineinander oder lassen sich nur eingeschränkt an veränderte Anforderungen anpassen. Dementsprechend würden 41% der deutschen CFOs die Einrichtung bzw. zunehmende Nutzung von Shared Service Centern sehr begrüßen, damit Routineaufgaben dort effizient abgearbeitet werden können. 39% von ihnen plädieren für Investitionen in die IT-Infrastruktur um bessere Auswertungen vornehmen zu können (siehe Abb. 1). 

Seine Rolle als Business Partner zu finden ist alles andere als leicht
Abgesehen von konzeptionellen Ideen, Prozessen und Strukturen kommt es im unternehmerischen Alltag vor allem auf eins an: Die Finanzabteilung muss ihre Rolle klar definieren und damit bei anderen Abteilungen auf Akzeptanz stoßen. Nur so können ein erfolgreiches Miteinander und eine wertsteigernde Zusammenarbeit erfolgen. Denn eine quantitative Erfolgsmessung von Business Partnering ist schwierig. Eine erfolgreiche Business Partnering-Abteilung muss nicht zwangsläufig beliebt sein. Sie sollte allerdings als kompetenter Ansprechpartner anerkannt sein.

Schließlich ist noch eine Reihe von Fallstricken zu beachten. So können z.B. eine schwache Infrastruktur und unsauber definierte Prozesse sowie eine ungenügende Datenbasis die Arbeit als Business Partner erschweren. Auch Personalmangel und nicht ausreichend Unterstützung vom Top-Management sind anzuführen (siehe Abb. 2).

Grundlagen
Der Beitrag beruht auf der Publikation „Business Partnering: Steigerung der Unternehmensleistung“ vom Mai 2013. Die Studie wurde vom unabhängigen Marktforschungsunternehmen Longitude Research im Auftrag Robert Half durchgeführt. 1.000 Leiter von Finanzabteilungen und Bereichsvorstände Finanzen aus mehreren europäischen Ländern wurden für die Studie befragt. Aus Deutschland waren 200 Finanzdirektoren vertreten. Die Publikation steht unter folgendem Link zum Download bereit:


Schlagworte zum Thema:  Change Management