Wesen des Management Reporting
In der Regel stellt das Management Reporting finanzielle und nicht-finanzielle Informationen in den Dimensionen Ist, Ist-Vorjahr, Plan, Soll und Forecast in Form von regelmäßigen Standardberichten sowie Ad-hoc-Berichten zur Verfügung. Basierend auf identifizierten und erklärten Abweichungen und Zielerreichungsprognosen (Kommentierungen) werden mit dem Management konkrete Vorschläge zur Gegensteuerung erarbeitet und abgestimmt. Gegenstände sind u. a. GuV, Bilanz, Cashflow, Umsatz, Kosten, Ergebnis, Investitionen, Projekte, Mengen, Kapazitäten und Mitarbeiter – bezogen auf die Management-Einheiten im Unternehmen. Für den Hauptprozess Management Reporting wurden die erfolgskritischen Controller-Kompetenzen identifiziert (s. Abb. 1).
Abb. 2 klassifiziert die für den Hauptprozess erfolgskritischen Controller-Kompetenzen nach Output-Kategorien.
Prozessspezifische Controller-Kompetenzen
Für den Hauptprozess „Management Reporting“ wird exemplarisch die Controller-Kompetenz Kommunikationsfähigkeit in Tab. 1 detailliert beschrieben.
Tab. 1: Kommunikationsfähigkeit als prozessspezifische Controller-Kompetenz – „Management Reporting"
Kommunikationsfähigkeit (S; K; S) | Fähigkeit, mit anderen Personen erfolgreich zu kommunizieren |
Erläuterung: Kommunikationsfähigkeit bildet die Basis für den souveränen Umgang mit internen Kunden und anderen Stakeholdern. Kommunikationsfähigkeit ist die Eignung, in Gespräch, Verhandlung, Abstimmungsgespräch etc. mit einer oder mehreren Personen vorteilhafte Ergebnisse für das eigene Unternehmen zu erzielen, ohne die Verhandlungspartner zu frustrieren bzw. zu dauerhaften Widersachern zu machen. Kommunikationsfähigkeit schließt ein, zuhören zu wollen und zu können sowie mündliche und schriftliche Informationen mit hoher Verständlichkeit zu gestalten. Sie umfasst Erklärungsfähigkeit, Kontakt- und Überzeugungsfähigkeit – auch gegenüber schwierigen Kommunikationspartnern. | |
Kompetenzbegriff:
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Kompetenzübertreibung: Verhält sich leutselig, kann nichts für sich behalten, zieht das Gespräch ständig an sich und geht anderen dadurch auf die Nerven. | |
Legende: S/P: sozial-kommunikative Kompetenz K: Output-Kategorie Kundenfokus | |
Besondere Relevanz – Hauptprozesse Strategische Planung, Operative Planung & Budgetierung, Forecast, Management Reporting, Personalcontrolling, Betriebswirtschaftliche Beratung und Führung | |
Begründung Auswahl – Management Reporting: Kommunikationsfähigkeit spielt vor allem bei Berichtsdurchsprachen eine große Rolle. Controller müssen der Präsentation und Diskussion im Kreis des Managements rhetorisch wie psychisch gewachsen sein und dürfen sich nicht von ihrem Berichtsziel abbringen lassen. Sie brauchen soziales Gespür, um die zugrundeliegenden Intentionen der Manager während der Diskussion zu erkennen und einzuordnen und sollten sich auch dazu in der Lage sehen, die Berichtsergebnisse ohne Ängste vor den Reaktionen des Managements zu vertreten. |
Tab. 2: Skalierung der prozessspezifischen Controller-Kompetenz Kommunikationsfähigkeit
Beispiel: Skalierung Kommunikationsfähigkeit (S; K; S) | Fähigkeit, mit anderen Personen erfolgreich zu kommunizieren | |
1 | Drückt sich sachlich aus, spricht, präsentiert und schreibt verständlich. | |
2 | Geht auf andere offen und wohlwollend zu, knüpft schnell Kontakte und baut sie aus; zeigt Wertschätzung gegenüber Gesprächspartnern. Präsentiert schwierige Sachverhalte gekonnt. | |
3 | Geht auf Gesprächspartner empfängerorientiert ein und hört gut zu, begegnet Einwänden sachlich und frustrationstolerant. Ist in der Lage, eigene Botschaften erfolgreich zu adressieren. | |
4 | Kommuniziert erfolgreich auch mit Opponenten und überzeugt durch die starke Identifikation mit den eigenen Argumenten. | |
5 | Gestaltet Kommunikationsbeziehungen erfolgreich und ist in der Lage, andere zu beeinflussen und zu motivieren. |
Für den Hauptprozess Management Reporting wurde das in Tab. 3 dargestellte Controller-Fachwissen identifiziert.
Tab. 3: Prozessspezifisches Fachwissen –„ Management Reporting“
Know-how-Katalog | IGC-Hauptprozess Management Reporting |
Prozess und Instrumente | Funktionsweise von Reporting-Systemen: Kenntnisse im Bereich der Abstimmung der verschiedenen Berichtsarten untereinander und dem Informationsbedarf des Managements im Verlauf der Geschäftstätigkeit Reporting-Instrumente: Abstimmung der Berichtsinhalte mit dem Informationsbedarf (Welche quantitativen und qualitativen Kennzahlen eigenen sich für welchen Berichtszweck?) Kennzahlensysteme, Werttreibersysteme, Werttreiber-Logik des Unternehmens |
Daten | Datenmanagement: Wissen über die Erfassung, Bereinigung, Plausibilisierung und Konsolidierung von Unternehmensdaten für Berichtszwecke Datenanalyse: Kenntnisse verschiedener Analyseinstrumente zur Verdichtung von Daten zu Informationen, wie z. B. die betriebswirtschaftliche Abweichungsanalyse Kenntnisse der Datenstrukturen des Unternehmens |
Entscheidungsunterstützung | Faktenbasiertes Wissen zu unternehmensinternen und -externen Gegebenheiten, die von inhaltlicher Relevanz für Ursachenanalyse sind Wissen zu Methoden der Entscheidungsrechnung und -unterstützung, um eine Auswahl im Rahmen der Verabschiedung von Maßnahmen treffen zu können |
IT-Werkzeuge | Kenntnisse betreffend ERP-System Datenbank-Software Analyse-Software Berichts-Software |