Künstliche Intelligenz benötigt Balance aus Idealismus und Pragmatismus


KI benötigt Balance aus Idealismus und Pragmatismus

Vier technologische Entwicklungen machen KI bzw. Machine Learning zur Basistechnologie der Zukunft. Und ausgerechnet hier werden Deutschland und Europa gerade von China und den USA abgehängt. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind gefordert, einen Ausweg zu finden.

4 Verbesserungen machen KI zur Basistechnologie der Zukunft

KI subsumiert verschiedene Ansätze, die darauf abzielen, Algorithmen in die Lage zu versetzen, Wissen aus Erfahrung zu generieren und Lösungswege selbstständig zu entwickeln. Dass KI die Basistechnologie von heute und morgen darstellt, liegt laut Peter Buxmann, Professor für Wirtschaftsinformatik an der TU Darmstadt, an vier Faktoren:

  1. Datenverfügbarkeit: Es stehen immer mehr Daten zur Verfügung, die der KI als Lernbasis dienen.
  2. Rechenkapazität: Rechenleistung und Speicherkapazitäten sind heute ungleich höher und kostengünstiger verfügbar als noch vor ein paar Jahren.
  3. KI-Performance: Open-Source basierte Tools ermöglichen zunehmend Effizienzgewinne bei der Weiterentwicklung von KI.
  4. Tools: Diese ermöglichen eine ungleich höhere Performance von KI, auch in Aufgabenbereichen, die sich nur schwer durch mathematische Regeln beschreiben lassen wie beispielsweise der Gesichtserkennung oder menschlicher Kommunikation.

Angesichts der stetig wachsenden Datenmenge und der geforderten Schnelligkeit der Informationsverarbeitung kann kaum ein Unternehmen zukünftig auf die Anwendung von KI verzichten. Die Anwendung reicht von medizinischen Diagnosen, Predictive Maintenance und finanzieller Risikobewertung bis hin zur Sprachassistenz und Schaffung kreativer Güter wie Romanen und Kompositionen.

Europa wird von China und USA abgehängt

Handeln ist angesagt. Die Welt wird nie mehr so langsam sein wie heute.

Während in Europa strenge Datenschutzrichtlinien den Einsatz von KI stark einschränken, ist die Anwendung von Algorithmen zur Bewertung von Bewerbern insbesondere in amerikanischen Unternehmen sowie Bürgern in China bereits Alltag. Spiegelbildlich hierzu sind China, gefolgt von den USA, Vorreiter in KI-Investitionen und -Entwicklungen, während das Thema in Europa und Deutschland deutlich weniger Akzeptanz und Unterstützung von institutioneller Seite erfährt. Somit sind (Unternehmens)Kooperationen und Forschung und damit ein Austausch von Daten und Wissen notwendig. Zugleich rückt die Frage nach Datenschutz und -transparenz sowie persönlicher Datenhoheit, auch unabhängig von der KI und außerhalb von Unternehmen, immer stärker ins Zentrum. Dies illustriert, dass KI (nicht nur) ein Thema ist, das in und von Unternehmen ist, sondern immer auch eine gesellschaftliche Ebene beinhaltet. Konkret verlangt der Einsatz von KI, im Dialog eine Balance aus Idealismus und Pragmatismus zu erreichen und dies ebenso schnell wie präzise und dezidiert. Wie Peter Buxmann sagte: „Handeln ist angesagt. Die Welt wird nie mehr so langsam sein wie heute.“

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