Über den Tellerrand geschaut
Die 15. Horváth & Partners Planungsfachkonferenz am 28. November in Köln stand unter dem Motto "Trends in Planung und Budgetierung - kurz und agil!". Den aktuellen Herausforderungen im Planungsumfeld widmeten sich 10 Referenten und fast 200 Teilnehmer aus unterschiedlichen Branchen und Ebenen. Im Mittelpunkt standen die Agilität der Planung und ihre Unterstützung durch unterschiedliche Instrumente. Insbesondere die Balance zwischen Effizienz und Steuerungsnutzen, die Integration von Treibern oder Maßnahmen und Forecast als wichtiges Steuerungsinstrument wurden im Plenum und in den Pausen angeregt diskutiert.
Im Rahmen der Begrüßung erläuterte Jörg Leyk vom Competence Center Controlling und Finanzen von Horváth & Partners das Konferenzmotto „Trends in Planung und Budgetierung –kurz und agil!“ und ging auf die wesentlichen Fragestellung ein:
- Wie viel Planung ist notwendig? Wie erreicht man eine sinnvolle Balance zwischen Effizienz und Nutzen?
- Wie kann der Nutzen durch KPI-Modelle und Treiber, Maßnahmen sowie Simulation erhöht werden?
- Wie sieht ein moderner Forecast als immer wichtigeres Steuerungsinstrument aus?
- Welche Möglichkeiten ergeben sich durch zeitgemäße IT-Unterstützung und Automatisierung?
Im Wesentlichen geht es bei allen Fragestellungen um die Bewegungsfreiheit der Unternehmenssteuerung durch eine agile Planung. Jörg Leyk machte deutlich, dass das nicht ohne ein Umdenken im Planungsbereich möglich ist.
Guidance Prozess und Top-Management Incentivierung als wesentlicher Multiplikatoren im Planungsprozess
Zum Auftakt der Veranstaltung erläuterte Carsten Tillner, Group Controlling Director der Celesio AG, wie eine Konzernplanung kontinuierlich weiterentwickelt werden kann. Neben der Integration der strategischen und operativen Planung sowie Operationalisierung strategischer Maßnahmen durch KPI-Modelle war ein wesentlicher Erfolgsfaktor die Einführung eines Guidance Prozesses zur frühzeitigen Kommunikation der Erwartungshaltung.
Die Einführung eines neuen Steuerungssystems mit einem teilrollierenden Forecast als zentrales Instrument wurde von Dr. Mark Blatt, Head of Group Controlling Drägerwerk AG & Co. KGaA, erklärt. Insbesondere zur Anpassung der Top Management Incentivierung kamen zahlreiche Fragen aus dem Publikum.
Was heißt eigentlich agile Planung?
Jörg Leyk und Carsten Bork, Principal bei Horváth & Partners, demonstrierten eindrucksvoll das Reaktions- und Anpassungsfähigkeit maßgebliche Eigenschaften einer guten Planung sind. Traditionelle Strukturen wurden in Frage gestellt und moderne Planungsinstrumente, zum Beispiel:
- Frontloading,
- effektebasierte Planung,
- vereinfachtes Budget und Management Forecast
als agiler Ansatz vorgestellt.
Die Einführung neuer Planungs- und Hochrechnungsprozesse in komplexen Konzernstrukturen wurde von Oliver Delecker, Head of Planning /Processes /Performance Management der Evonik Industries AG präsentiert. Die drei konzeptionellen Schwerpunkte waren:
- Klare Top-down Ausrichtung,
- Nutzung von KPI-Modellen und
- Integration von Top-Maßnahmen.
Vereinfachung von Planungsprozessen ist auch in komplexen Konzernstrukturen möglich
Ein gutes Beispiel für die Vereinfachung einer globalen Planung mit Forecasting zeigte Jens Reismann, Head of Business Controlling der Bayer HealthCare AG. Kernelemente waren Top-Down Einstieg und späte Detaillierung, Fokussierung auf die wesentlichen Effekte und das Change & Management Buy-In.
Regulatorische Anforderungen vs. beschleunigter Planungsprozess im Bankensektor
Gerade die Marktveränderungen im Bankensektor führten zur Erhöhung regulatorischer Anforderungen, konsequenterweise auch für das Planungsumfeld. Die Frage, ob das zu einem beschleunigtem Planungsprozess passt, hatte Sandro Bless, Head of Group Planning der Credit Suisse AG beantwortet.
Die Unterstützung moderne Planungsinstrumente mit durchgängigen IT-Systemen wurden durch Julia Zippel, Controllerin der Hübner GmbH und Stefan Fehling, Leiter Controlling und Internes Rechnungswesen der Hübner GmbH, vorgestellt. Gerade die Herausforderungen bei der Implementierung von integrierten Planungssystemen (z.B. SAP BPC) waren Gegenstand interessanter Fragestellungen aus dem Plenum.
Weitere Berichte:
Die Vorträge auf der 15. Planungsfachkonferenz haben den Teilnehmern zahlreiche Anregungen, Anknüpfungspunkte und Diskussionsimpulse für die eigenen Unternehmen gegeben. Die Highlights werden in den nächsten Tagen in weiteren Berichten näher erläutert.