Top-down-Ansatz für Kostenplanung verkürzt Prozess und senkt den Aufwand


Die Kostenplanung aus Querschnittsfunktionen wie Personal oder IT stellt insbesondere international aufgestellte Konzerne vor große Herausforderungen. Häufig werden dazu komplexe bottom-up-Prozesse initiiert, welche trotz hoher Ressourcenbindung keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern. Die Linde Gruppe hat daher ein top-down-Planungsvorgehen eingeführt, welches mit weniger Aufwand bessere Ergebnisse erzeugt.

Von einem aufwendigen bottom-up-Prozess zu klarer top-down-Orientierung

In der Vergangenheit dauerte der Prozess zur Planung der globalen Kosten lange und war sehr aufwendig. Insbesondere die Anzahl an Planungsschleifen war hoch, da Erwartungen auf Vorstandsebene und die detailliert bottom-up ermittelten Planwerte häufig auseinanderliefen. Ein Redesign des Planungsvorgehens war daher nötig und wurde unter Berücksichtigung der folgenden Ziele durchgeführt:

  • Die Konsistenz zwischen verabschiedeten Zielen und den ausgeplanten Budgets sollte signifikant erhöht werden.
  • Die Abhängigkeit von lokalen HR-Abteilungen sollte verringert und die Transparenz der Planwerte sollte durch eine konsequente Zentralisierung gesteigert werden.
  • Der Aufwand und die Bindung von Kapazitäten im Planungsprozess sollten verringert werden.

Einstieg in die Planung mit konkreten Zielwerten

Der neue Planungsprozess für die globalen Kosten startet im September nach der Kommunikation der Gruppenziele durch den Vorstand. (s. Abb. 1 in der Bilderserie) Dabei werden nicht nur Umsatz- und Ergebnisziele erarbeitet, sondern auch Zielwerte für die globalen Funktionen vorgegeben. Die Kostenziele bilden hier einen verbindlichen Rahmen für die Planung.

Die Planung wird zunächst zentral durch das Controlling auf aggregierter Ebene mit reduzierten Details durchgeführt. Das Planungsvorgehen und die Inhalte sind hoch standardisiert und werden durch das Planungstool TM1 unterstützt. Der Prozessschritt dauert etwa drei Wochen und endet mit einer Freigabe durch den Vorstand.  

Im Anschluss an die High-Level-Planung beginnt die eigentliche Detailplanung beziehungsweise Budgetierung. Die Koordination des Prozesses erfolgt dabei durch das zentrale Controlling, um einen reibungslosen Ablauf im eng getakteten Gesamtplanungsprozess zu gewährleisten. Die Planung wird Anfang Dezember finalisiert und freigegeben.

Fazit

Das neue, top-down orientierte Planungsvorgehen wurde von Linde bereits im Rahmen der letzten Planungsrunde erfolgreich getestet. Die Planungsdauer für die globalen Kosten konnte um 1,5 Monate reduziert werden und ist heute weniger ressourcenintensiv. Nichtsdestotrotz darf der Aufwand, insbesondere für die zentrale Controlling-Abteilung, nicht unterschätzt werden. Vor allem die Koordination des Prozesses über alle Ebenen und Regionen hinweg treibt die Komplexität. Eine Unterstützung durch ein professionelles Planungstool wie TM1 ist daher zwingend erforderlich.

Referent und Unternehmen

Frederic Roudil ist seit 2014 Head of Corporate Controlling bei der Linde AG. Er ist verantwortlich für das Controlling und Reporting sämtlicher globaler Funktionen sowie für die Koordinierung der Planung bei Linde. Die Linde Gruppe ist ein weltweiter Marktführer für Industrie-, Prozess- und Spezialgas sowie eines der profitabelsten Engineering-Unternehmen.

Schlagworte zum Thema:  Planung, Budgetierung, Strategie