Wichtigste Schwerpunktthemen für 2023 im Finance-Bereich

Welche Themen haben aktuell auf der Finance-Agenda Priorität? Mit dieser Frage befasst sich eine aktuelle CFO-Studie und zeigt: Die digitale Transformation hat für viele Verantwortliche Vorrang.

Für eine CFO-Studie der Hackett Group wurden rund 350 Führungskräfte von internationalen mittleren und Großunternehmen befragt - davon ca. ein Drittel europäische und DAX-Konzerne.

Zehn Top-Themen für Finance

Die Ergebnisse weisen darauf hin, welche Schwerpunkte im Finance-Bereich für 2023 gelegt werden:

  1. Digitale Transformation beschleunigen
  2. Wachstumsstrategien unterstützen
  3. Finance als strategischer Business Partner in der Wertschöpfungskette
  4. Vorsorgemaßnahmen für unvorhersehbare Ereignisse
  5. Verbesserte Finance-Agilität
  6. Mithilfe von Daten praktische Erkenntnisse entwickeln
  7. Working Capital optimieren
  8. Fähigkeiten und Talente bewahren
  9. Effizienzverbesserungen bei Prozessen unterstützen
  10. Kostensenkungsmaßnahmen

Die Studie zeigt, dass vor allem der digitalen Transformation eine große Bedeutung zugemessen wird. Investitionen in diesem Bereich können auf Dauer zu Kostensenkung führen. Zudem kann der Einsatz neuer Technologien, wie beispielsweise Robotics Process Automation (RPA) oder auch Analytics, die Fachkräfte erheblich entlasten. Die freigewordenen Kapazitäten können dann anderweitig eingesetzt werden.

Datenanalysen können wichtige Informationen liefern, sodass Szenarien erstellt werden können. Die Planungsqualität könnte so ein komplett neues Level erreichen. Dennoch agieren Unternehmen mit gezielten Initiativen im Bereich der digitalen Transformation noch zu zurückhaltend.

Hinweis: In anderen Analysen, wie beispielsweise einer deutschen Mittelstandsstudie von der Beratungsgesellschaft PwC (vgl. News) werden insbesondere die Energiekosten und der Fachkräftemangel als wesentliche Herausforderungen identifiziert. Lesen Sie hierzu auch: Fachkräftemangel setzt dem Finanzbereich zu

Welche Zielsetzungen skeptisch betrachtet werden

Viele Führungskräfte haben nur wenig Vertrauen, die Agenda-Punkte erfolgreich umsetzen zu können.

  • Die Hälfte der befragten Studienteilnehmer zweifelt daran, die Agilität im Finance-Bereich erhöhen zu können.
  • 57 % machen sich Sorgen darüber, ob sie durch Datenanalysen tatsächlich entsprechend umsetzbare Erkenntnisse entwickeln können.
  • Und sogar 60 % haben Bedenken, ob sie die benötigten Mitarbeiterfachkenntnisse bewahren und bereitstellen können.
  • Auch bei Kostensenkungsmaßnahmen sieht jeder zweite Befragte nur geringe Aussichten, die gesetzten Ziele zu erreichen.
  • Immerhin 82 % glauben, dass sie die digitale Transformation vorantreiben können.

Die Analyse lässt vermuten, dass sich CFOs zwar einerseits darüber im Klaren sind, welche dringenden Themen anstehen. Doch bei der Umsetzung scheint es große Selbstzweifel zu geben, ob die Pläne tatsächlich erfolgreich verfolgt werden können.

Weniger Ressourcen und mehr Arbeitslast

Der Finance-Bereich muss sich jedoch weiterentwickeln. Gerade der technologische Wandel bietet viele Möglichkeiten, die in Zeiten von Fachkräftemangel den Unterschied machen können. Nicht nur die Personaldecke ist knapp: Hinzu kommt, dass die Arbeitsbelastung immer weiter zu nimmt.

Die Studienergebnisse legen offen, dass die Arbeitslast im Finanzbereich im Jahr 2023 um rund acht Prozent steigen wird. Die personellen Ressourcen werden jedoch um etwa ein Prozent sinken und auch das Budget wird um etwa zwei Prozent knapper ausfallen. Laut der Analyse müssen Unternehmen deshalb ca. fünf Prozent mehr in neue Finanztechnologien investieren, damit die Produktivität der Finanzabteilung nicht leidet.


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Schlagworte zum Thema:  Finance, Digitalisierung, Kostensenkung