Die Schwerpunkte der diesjährigen Umfrage lagen auf der Integration von (Group) Accounting und Controlling, der Intercompany-Abstimmungsqualität, dem Reifegrad neuer Berichtsanforderungen wie EUT oder BEPS Pillar II sowie weiteren Herausforderungen, mit denen sich die Teilnehmer zukünftig konfrontiert sehen. Die Ergebnisse zeigen, dass es weiterhin Optimierungspotenzial in der Systemintegration und der IC-Abstimmungsqualität gibt. Zukünftige Herausforderungen umfassen die Umsetzung neuer Berichtsanforderungen, den Fachkräftemangel und die Prozessautomatisierung. Eine strukturierte Auswahl von Konsolidierungslösungen und die Einbindung der System-Peripherie sind dabei entscheidend.
Mentimeter auf dem Symposium Konsolidierung
Im Rahmen des "Symposium Konsolidierung" wird es den Teilnehmern ermöglicht an einer jährlichen Umfrage teilzunehmen. Diese Umfrage ergänzt die Vorträge, in denen die Referenten praxisnahe Einblicke in ihre spezifischen Herausforderungen und Lösungsansätze geben. Das gewählte Medium "Mentimeter" ermöglicht eine unkomplizierte Durchführung von Umfragen und deren Auswertung, sodass die Teilnehmer die Ergebnisse in Echtzeit einsehen und ihre eigenen Einschätzungen, mit denen der anderen vergleichen können. Dies bietet nicht nur einen Einblick in den Status quo der anderen Teilnehmer, sondern hilft auch bei der Identifikation potenzieller Handlungsfelder, die bisher möglicherweise unbeachtet geblieben sind.
Die diesjährige Umfrage konzentrierte sich auf die Herausforderungen, denen sich das (Group) Accounting und Controlling in der Konzernberichterstattung gegenübersehen. Die thematischen Schwerpunkte lagen dabei auf
- der Integration von Accounting und Controlling,
- der Qualität der IC-Abstimmung (Intercompany Abstimmung),
- dem Reifegrad der EUT (EU-Taxonomie) und CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive)-Berichterstattung sowie
- weiteren Herausforderungen des Group Accounting in der Konzernberichterstattung.
Die Teilnehmer wurden gebeten, ihre Einschätzungen zu diesen Themenbereichen abzugeben.
Integration von Accounting und Controlling
Die Konsolidierung von Accounting- und Controllingdaten im Konzern bleibt ein aufwendiger, aber notwendiger Prozess, um alle Berichtsanforderungen zu erfüllen. Die diesjährige Umfrage zeigt, dass ca. 60% der Teilnehmer (49% im Vorjahr) ihre Systeme, Datenmodelle und Prozesse als wenig oder nicht integriert einschätzen.
Mögliche Ansätze für eine Effizienzsteigerung umfassen die Integration aller relevanten Sichten für Accounting und Controlling in ein gemeinsames Datenmodell sowie eine weitere Zusammenführung der Abschlussprozesse zur zeitgerechten Erfüllung der Reporting-Termine. Einheitliche Abschlussfrequenzen und die Anwendung ähnlicher Methoden für die Konsolidierung in Accounting und Controlling bieten weitere Möglichkeiten, um Effizienzpotenziale zu nutzen.
Intercompany Abstimmung und Qualität
Auch bei der Qualität des Intercompany (IC)-Abstimmungsprozesses besteht weiterhin Verbesserungsbedarf. 58% der befragten Teilnehmer schätzen die Qualität der IC-Abstimmung als sehr schlecht oder eher schlecht ein, was sich in Verzögerungen bis hin zum kompletten Stopp des Konsolidierungsprozesses auswirken kann. Hier ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren zu vermerken.
Verbesserungen können durch einen hohen Standardisierungsgrad im IC-Prozess auf Transaktionsebene erzielt werden. Dadurch wird die Eliminierung auf Gruppenebene erleichtert – das Ziel muss es sein, die IC-Abstimmung zu einem "non-event" im Abschlussprozess zu machen.
Reifegrad EUT & BEPS Pillar II Berichterstattung
Die Umsetzung neuer Berichtsanforderungen stellt eine große Herausforderung dar. 66% der befragten Teilnehmenden gaben an, dass die bestehenden Datenmodelle noch nicht optimal die zusätzlichen Berichtsanforderungen durch EUT oder BEPS Pillar II ausgerichtet sind. Ineffizienzen in der Datenmeldung, Verarbeitung und Berichterstellung sind die Konsequenz.
Weitere Herausforderungen
Die größten zukünftigen Herausforderungen im Group Accounting umfassen neben der Prozessautomatisierung (Platz 3 im Vorjahr), vor allem die Gewinnung von ausreichend Mitarbeitern und die Steigerung der zu berichtenden Informationsdichte.
Eine Lösung könnte sein, die Automatisierung als einen Wettbewerbsvorteil zu nutzen, um der Problematik des Fachkräftemangels zu begegnen. Mit steigender Automatisierungs-Ambition können manuelle Tätigkeiten weiter reduziert werden und ermöglichen eine Verlagerung hin zu analysierenden und kommentierenden Tätigkeiten für ein zielgerichtetes Reporting. Zudem steigert die horizontale (inhaltliche) sowie vertikale (systemische) Integration die Effizienz des gesamten Abschlussprozesses und ermöglicht einen höheren Detailgrad.
Um diesen und weiteren Herausforderungen zu begegnen, ist die unvoreingenommene und strukturierte Auswahl der passenden Konsolidierungslösung von wesentlicher Bedeutung. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist dabei die Anbindung an die (Konsolidierungs-)System-Peripherie (Datenhaltung, Planung, Berichtswesen, Geschäftsberichterstellung, …), die neben den reinen Konsolidierungsfunktionalitäten einen wesentlichen Baustein der Evaluierung darstellt.