Künstliche Intelligenz in jeder fünften Immobilienverwaltung
Die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in Immobilienverwaltungen nimmt Fahrt auf. Demnach nutzen bereits knapp ein Viertel (22,2 Prozent) der rund 400 befragten Unternehmen KI-Tools in der Verwaltung. Etwa die Hälfte (45,1 Prozent) plant eine Anwendung in naher Zukunft. Nur 18,1 Prozent planen keinen Einsatz. Das sind Ergebnisse einer Umfrage des VDIV Deutschland.
Zirka drei Viertel (72,6 Prozent) der Teilnehmer haben den Tätigkeitsschwerpunkt in der WEG-Verwaltung, knapp ein Fünftel (18,9 Prozent) gab die Mietverwaltung als Schwerpunkt an.
Verwaltung: Wo Künstliche Intelligenz eingesetzt wird
Von automatisierten Buchhaltungsvorgängen bis zur Vorhersage von Markttrends bietet KI einen breiten Anwendungsbereich. Damit verbunden sind Effizienz- und Rentabilitätssteigerungen. Am häufigsten wird KI derzeit in der Kundenkommunikation (55,4 Prozent) eingesetzt. So werden etwa KI-Telefonassistenten oder KI-gesteuerte Chatbots für automatisierten Customer-Support verwendet.
Es folgen Objektbeschreibungen und Inserate (32,6 Prozent): Wobei es hier laut VDIV-Umfrage Unterschiede gibt je nach Tätigkeitsschwerpunkt. So geben 41,7 Prozent der Verwaltungen mit Schwerpunkt Mietverwaltung diesen Zweck an, aber nur 25,4 Prozent der Verwaltungen mit Schwerpunkt WEG-Verwaltung. An dritter Stelle mit 21,7 Prozent rangiert die Erstellung von Content für Social-Media-Beiträge und E-Mail-Kampagnen.
Größte Hürde: Integration von KI in bestehende Systeme
Unternehmen, die KI bereits nutzen, sammelten dabei zu 84,9 Prozent positive oder überwiegend positive Erfahrungen. Allerdings nannte diese Gruppe gleichzeitig die Integration in bestehende Systeme (63 Prozent) und technische Herausforderungen (40,2 Prozent) als größte Hürden. Unter allen Teilnehmern sind sich 55,1 Prozent sicher, dass KI Ressourcen freisetzt. 52,3 Prozent glauben, dass sie helfen kann, das Fachkräfteproblem zu lösen.
Die Ablehnung von KI durch Mitarbeiter – aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren – rangiert mit 17,4 Prozent der Nennungen auf dem letzten Platz. Mehr als jeder vierte (26,1 Prozent) der Anwender kämpft mit zu hohen Kosten. Nur 1,1 Prozent der Nutzer haben bisher negative Erfahrungen mit der Nutzung von KI-basierten Tools gemacht. Bei der Vergabe von Schulnoten mit den Werten 1 bis 5 wurden die bisherigen Erfahrungen insgesamt mit einer 1,8 bewertet.
"KI ist ein vielversprechendes Instrument, um Potenziale zu heben und dem Fachkräftemangel zu begegnen", kommentierte VDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler die Ergebnisse der Umfrage. Allerdings müssten immer noch Vorurteile abgebaut und gelte es, für die neuen Technologien zu werben. "KI wird dabei immer nur ein ergänzendes Element im Immobilienmanagement sein, gleichwohl mit zunehmender Bedeutung."
Wie viel arbeitet die künstliche Intelligenz in der Verwaltung?
Von den befragten Verwaltungen, die den Einsatz von KI-basierten Tools wie ChatGPT erwägen, nannten 51,3 Prozent als Grund für das Zögern den unzureichenden Überblick über die am Markt bestehenden Lösungen, gefolgt vom Mangel an technischem Know-How im Unternehmen (42,1 Prozent) und der Unsicherheit, wie Eigentümer oder Mieter auf den Einsatz reagieren (35,5 Prozent).
Ein Drittel der Teilnehmer (34,6 Prozent), die sich von KI-Anwendungen angesprochen fühlen, sind mittelgroße Unternehmen mit 1.000 bis 2.999 Verwaltungseinheiten. Der Anteil der kleinen Immobilienverwaltungen mit bis zu 999 Einheitenbeträgt in Summe 42,2 Prozent.
Die absolute Mehrheit von 65,6 Prozent der KI-Nutzern erledigt weniger als zehn Prozent der beruflichen mit KI-gestützten Lösungen. Im Schnitt werden KI-basierte Tools für 11,2 Prozent der Aufgaben eingesetzt, heißt es im Verwalter-Monitor "KI in der Immobilienverwaltung". Für die relative Mehrheit (43,4 Prozent) der Befragten spielt KI in der Immobilienverwaltung eher eine ergänzende als eine zentrale Rolle.
Hintergrund zum aktuellen Verwalter-Monitor
Für den Verwalter-Monitor "KI in der Immobilienverwaltung" wurden vom 16. Januar bis 11. Februar insgesamt 637 Unternehmen online befragt. In die Auswertung gingen 419 Fragebögen ein. Das Whitepaper wird nach dem Forum Zukunft 2024 veröffentlicht, das am 6. und 7. März in Weimar stattfindet.
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