23.6.: Internationaler Tag des öffentlichen Dienstes

International ist der 23. Juni der “United Nations Public Service Day”. Dieser wurde 2003 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um die Arbeit der Menschen zu honorieren, die im öffentlichen Dienst arbeiten. Auch in diesem Jahr steht der Fachkräftebedarf im Fokus der öffentlichen Arbeitgeber. Die Gewerkschaften mahnen, den öffentlichen Dienst nicht mit Aufgaben zu überfrachten und den Bürokratieabbau voranzubringen.

Seit acht Jahren nehmen die kommunalen Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes den Internationalen Tag des öffentlichen Dienstes zum Anlass, auf die Leistungen der Beschäftigten im Bereich der Daseinsvorsorge aufmerksam zu machen.

VKA: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als wichtigste Ressource

Niklas Benrath, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA): „Engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten und neues Personal zu gewinnen, umtreibt die kommunalen Arbeitgeber schon seit längerem. Wir arbeiten stetig daran, immer wieder neue Anreize für eine Tätigkeit im kommunalen öffentlichen Dienst zu bieten. Das zeigen die kontinuierliche Erhöhung der Tabellenentgelte im Zuge der Tarifrunden oder zuletzt die Ausweitung unserer Fachkräfterichtlinie. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unsere wichtigste Ressource. Ihnen gilt unser Dank für ihr tägliches Engagement in der Daseinsvorsorge.“

VKU: Arbeit in der Daseinsvorsorge sinnstiftend und krisensicher

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU): „Der Arbeitsmarkt hat sich komplett gedreht und ist vom Anbieter- zum Nachfragemarkt geworden. Überspitzt formuliert, ringen alle Wirtschaftssektoren um Fachkräfte, die eigentlich nicht da sind: So droht der Fachkräftebedarf zum Nadelöhr zu werden, zum Beispiel bei der Energiewende oder Klima-Anpassung. Wer keinen Job, sondern eine Berufung mit Sinn sucht, ist bei uns genau richtig. Es gibt viele gute Gründe, Teil des Teams Daseinsvorsorge zu werden. Wer die Energiewende vorantreiben, seine Heimat besser vor den Folgen des Klimawandels schützen oder für saubere Städte und schnelleres Internet sorgen will, ist im Team Daseinsvorsorge willkommen. Wir bieten ordentlich bezahlte, krisensichere und sinnstiftende Jobs.“

dbb: Öffentlichen Dienst nicht mit Aufgaben überfrachten und kaputtsparen

Der Bundesvorsitzende des dbb, Ulrich Silberbach, lobte im Vorfeld des Tags des öffentlichen Dienstes am 23. Juni 2024 die Leistungen der Beschäftigten: „5,2 Millionen Kolleginnen und Kollegen halten Deutschland am Laufen, zu jeder Zeit, überall, jeden Tag im Jahr. Ob in der Polizei, in den Schulen, in den Krankenhäusern, in der Verwaltung oder im Nah- und Fernverkehr, kurzum: Sie sind der unverzichtbare Kern der öffentlichen Daseinsvorsorge, das Rückgrat unserer Gesellschaft. Wir wollen den Tag des öffentlichen Diensts nutzen, um für diesen unermüdlichen Einsatz Danke zu sagen!“

Allerdings stehe der öffentliche Dienst aktuell vor zahlreichen Herausforderungen: der Klimawandel, die Migration, die Digitalisierung, der demografische Wandel und die Überbürokratisierung. „Es gibt mehr zu tun denn je“, betonte Silberbach. „Die Staatsbediensteten gehen an ihre Belastungsgrenze und immer öfter auch darüber hinaus, gleichzeitig nimmt die Aufgabenlast weiter zu. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Personal – und der Höhepunkt der demografischen Krise kommt erst noch.“ Als wäre das nicht genug, bedrohten finanzielle Kürzungen immer wieder die Arbeitsfähigkeit des öffentlichen Dienstes. „Ein öffentlicher Dienst, der die Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger erfüllen soll, braucht die entsprechenden Ressourcen und Ausstattung. Die Politik darf den öffentlichen Dienst nicht kaputtsparen. Stattdessen brauchen wir Investitionen, um die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen bewältigen zu können.“

dbb: Bürokratieabbau voranbringen

Ein weiterer wichtiger Punkt ist aus Sicht des dbb der Bürokratieabbau. Silberbach sagte hierzu: „Der öffentliche Dienst soll und will den Bürokratieabbau voranbringen. Damit haben wir eigentlich dasselbe Ziel wie die Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft und die Politik. Doch statt mit uns an einem Strang zu ziehen, vergrößert die Politik das Bürokratie-Wirrwarr.“ Als Beispiel nannte der dbb Chef die ständige Vermehrung und Redundanzen bei den Bundesbeauftragten: „Wir haben in Deutschland einen Bundesbeauftragten für Bürokratieabbau und einen für die Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung. Darüber gibt es den Normenkontrollrat, der sich ebenfalls mit Bürokratieabbau beschäftigt. Das ergibt drei Institutionen für dieselbe Aufgabe. Statt Kompetenzen beim Bürokratieabbau zu bündeln, setzt die Regierung auf mehr Bürokratie“, kritisierte Silberbach. Eine langfristige Strategie, bei der endlich auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes als Praktiker und ‚Macher‘ Verwaltung miteinbezogen werden, sei unerlässlich.



VKA / dbb

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