Elektrische Dienstwagen als Incentive
Der Firmenwagen als Statussymbol verliert laut der Kienbaum Firmenwagenstudie 2019/2020 immer mehr an Bedeutung [1]. Schuld ist neben einer steigenden Verstädterungsrate auch der Abgasskandal 2015, der den einst als Klimaretter gepriesenen Dieselmotor als Umweltverschmutzer enttarnte. Seitdem stehen Unternehmen vermehrt unter Druck, den eigenen CO2-Footprint zu reduzieren. Ein wirksamer Hebel hierzu ist die Dienstwagenflotte. Was gut fürs Image und das ökologische Gewissen ist, treibt manch erfahrenem Personaler jedoch Schweißperlen auf die Stirn. Eines der einfachsten und gängigsten Modelle zur Umsetzung ist nämlich die Vorgabe eines CO2-Limits in der Car Policy, welches nicht überschritten werden darf. Nun schränkt eine solche Vorgabe automatisch auch die zur Verfügung stehenden Motorisierungen und Ausstattungsvarianten eines Modells ein. Wo früher selbstverständlich der Sechszylinder mit Allrad angekreuzt wurde, passt heute oft nur noch ein kastrierter Basismotor ins Profil. Einige Autohersteller bieten gar eigens für Flottenkunden „optimierte“ Motorisierungen an, die meist elektronisch stark in der Leistung gedrosselt sind und die der Hersteller Privatkunden aus gutem Grund vorenthält. Das offenkundige Dilemma: Der rollende Verzicht taugt immer weniger als attraktives Incentive.
Markt für Hybrid- und Elektroautos wächst rasant
Im ersten Halbjahr 2020 wurden nach Schätzungen des Verbandes der internationalen Kfz-Hersteller in Deutschland (VDIK) über 90.000 batteriegetriebene Fahrzeuge verkauft, was einem Plus von 90 Prozent entspricht. Darunter waren über 43.000 Pkw mit batterieelektrischem Antrieb (plus 40 Prozent). Außerdem wurden über 47.000 Plug-In-Hybride neu zugelassen, hier betrug der Zuwachs rund 190 Prozent [2]. Ein Grund für das starke Wachstum bei den Hybriden versteckt sich hinter dem Kürzel WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure), das für ein neues, europäisches Messverfahren für realistischere Verbrauchs- und CO2-Angaben steht. Es ist kein Geheimnis, dass dieser Testzyklus Plug-In-Hybride besonders belohnt, was beispielsweise bei einem aktuellen BMW X5 xDrive45e mit 290 kW Leistung zu einem offiziellen WLTP-Verbrauch von lediglich 2,1 Liter auf 100 Kilometer und einem CO2-Ausstoß von nur 47 g/km führt. Bei aller berechtigten Kritik an diesen in der Praxis wohl nur schwer zu erreichenden Werten wird allerdings außer Acht gelassen, dass WLTP von Beginn an als Anreiz für mehr E-Autos auf dem Markt konzipiert wurde. Ein konventioneller X5-Diesel verbraucht als xDrive25d mit 170 kW Leistung nach WLTP übrigens 6 Liter Diesel auf 100 Kilometer und stößt 163 Gramm CO2 pro Kilometer aus – womit er deutlich über dem Grenzwert der meisten modernen Dienstwagenverordnungen liegt, die in der Regel Emissionswerte zwischen 100 und 140 Gramm vorschreiben.
Konjunkturpaket lockt mit vielen Vorteilen
Die Bundesregierung hat vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie einen ganzen Blumenstrauß an Fördermaßnahmen gebunden. Seit diesem Jahr müssen dienstwagenberechtigte Mitarbeiter bis zu einer Obergrenze von 60.000 Euro nur noch 25% des Bruttolistenpreises als geldwerten Vorteil bei der Steuer ansetzen. Ein E-Auto kostet den Mitarbeiter somit nur noch ein Viertel eines konventionell angetrieben Fahrzeugs. Bei Hybriden oder Elektroautos über 60.000 Euro ist lediglich die Hälfte des Bruttolistenpreises anzusetzen. Durch den Steuerbonus sparen Dienstwagenfahrer mehrere Hundert Euro pro Monat. Gerade hochpreisige Dienstwagen, die mit der klassischen Ein-Prozent-Regelung vielen Mitarbeitern für die Privatnutzung schlicht zu teuer sind, werden so häufig als Incentive doch noch interessant.
Die Ladeinfrastruktur
Im Gespräch mit Flottenmanagern zum Thema elektrische Dienstwagen fällt meist sofort das Wort „Ladeinfrastruktur“. Denn: Wer viel fahren will, der muss natürlich auch jederzeit laden können. Nur dann wagt ein Arbeitnehmer den Umstieg. Bei vielen spielt nämlich die gerne zitierte „Reichweitenangst“ eine Rolle. Und dies, obwohl viele Elektroautos heute Reichweiten von 300 bis 400 Kilometern nach WLTP erreichen. Bei Hybriden ist es meist die Vorstellung, ständig eine leere Batterie spazieren zufahren. Die Legende von Plug-In-Hybriden, die mit original verpacktem Ladekabel aus dem Leasing zurückkommen, ist unter Flottenmanagern allgemein bekannt. Eine Nichtnutzung der Batterie würde nämlich zu einem deutlich höheren Benzinverbrauch und damit zu höheren Kosten führen. Aber Laden ist nicht gleich Tanken. Der elektrische Firmenwagen wird immer dann geladen, wenn er steht. Das heißt tagsüber auf dem Firmenparkplatz und beim klassischen Mitarbeiterauto in der Regel auch zu Hause. Deshalb hat eeMobility ganzheitliche und speziell auf Flottenkunden ausgerichtete Ladekonzepte entwickelt, die der klassischen Tankkarte in nichts nachstehen und das komplette Paket aus einer Hand bieten. Wir kümmern uns um die dafür notwendige Infrastruktur und liefern auch Strom aus erneuerbaren Energien. Für längere Fahrten stellt eeMobility eine Ladekarte mit europaweitem Zugang zur öffentlichen Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Der Fuhrparkleiter erhält von eeMobility eine monatliche Abrechnung mit allen relevanten Daten. Den an der heimischen Wallbox geladenen Strom ermittelt das Unternehmen mit einem separaten Zähler.
Der Umstieg auf einen elektrischen Dienstwagen erfordert ein Umdenken sowohl beim Fuhrparkmanager als auch beim Mitarbeiter. Mittelfristig lohnt sich der Umstieg und zahlt sich in geringeren Betriebskosten und auf dem Gehaltszettel des Mitarbeiters aus. Zudem tut das Unternehmen – vor allem, wenn mit grünem Strom und „intelligent“ geladen wird – etwas in Sachen Umwelt, und kann dies gegenüber seinen Kunden nach vorne stellen. Gerade in Zeiten des „New Normal“ sicher das richtige Signal.
Mehr Informationen erhalten Sie hier.
Quellen:
[1]
Kienbaum Firmenwagenstudie 2019/2020
[2]
VDIK: Deutscher Pkw-Markt erlebt im ersten Halbjahr historischen Einbruch
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