Die Sozialversicherungsbeiträge werden grundsätzlich nur bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenzen (BBG) berechnet. Die BBG der Kranken- und Pflegeversicherung beträgt im Jahr 2024 monatlich 5.175 Euro. In der Renten- und Arbeitslosenversicherung beträgt die monatliche BBG 7.550 Euro (West) bzw. 7.450 Euro (Ost). Urlaubsgeld ist als Einmalzahlung zu bewerten und muss entsprechend abgerechnet werden.
Urlaubsgeld: Sozialversicherungsbeiträge berechnen
Erzielen Arbeitnehmende ein monatliches Entgelt in Höhe der BBG oder darüber hinaus, werden aus seinem Urlaubsgeld keine Beiträge berechnet. Das Entgelt muss dann allerdings im Jahr 2024 mindestens 7.550 Euro pro Monat betragen. Hinsichtlich der Sozialversicherungsbeiträge gibt es in diesem Fall keine Abzüge aus dem Urlaubsgeld. Aber: Monatlich werden aus dem laufenden Entgelt Beiträge bis zu den oben genannten Grenzen der BBG berechnet.
Wann fallen SV-Beiträge aus Urlaubsgeld an?
Ist das Entgelt geringer als die monatlichen BBG, sind Beiträge aus dem Urlaubsgeld zu berechnen. Dazu wird das bisher beitragspflichtige Entgelt der jeweils anteiligen BBG gegenübergestellt. Aus der Differenz erfolgt die Beitragsberechnung.
Beispiel:
Monatliches Entgelt 4.900 Euro, Urlaubsgeld im Juni in Höhe von 4.900 Euro.
Bisher beitragspflichtiges Entgelt: 4.900 Euro x 6 = 29.400 Euro
Anteilige BBG KV/PV: 5.175 Euro x 6 = 31.050 Euro
Anteilige BBG RV/ALV: 7.550 Euro x 6 = 45.300 Euro
Beiträge aus dem Urlaubsgeld:
KV/PV: 31050 Euro ./. 29.400 Euro = 1.650 Euro
RV/ALV: 45.300 Euro ./. 29.400 Euro = 15.900 Euro
Ergebnis:
In der KV/PV werden Beiträge aus dem monatlichen Entgelt und 1.650 Euro des Urlaubsgeldes berechnet. Zur RV/ALV sind Beiträge aus dem Entgelt und dem vollen Urlaubsgeld zu berechnen. Während die Differenz zwischen dem bisher beitragspflichtigen Entgelt und der anteiligen BBG in der Kranken- und Pflegeversicherung nur 1.650 Euro beträgt, fällt die Differenz in der Renten- und Arbeitslosenversicherung höher aus, als der Betrag des Urlaubsgeldes. Deshalb sind hier auch Beiträge aus der vollen Einmalzahlung zu berechnen.
Urlaubsgeld: Volle Beitragspflicht
Sofern das Entgelt zusammen mit dem Urlaubsgeld die monatlichen BBG nicht überschreitet, wird die Einmalzahlung vollständig zur Beitragsberechnung herangezogen.
Beispiel: Monatliches Entgelt 1.200 Euro, Urlaubsgeld im Juni in Höhe von 1.200 Euro.
Ergebnis: Das monatliche Entgelt und das Urlaubsgeld überschreiten zusammen weder die BBG in der KV/PV, noch die der RV/ALV. Eine Ermittlung der Differenz zwischen dem bisher beitragspflichtigen Entgelt zur anteiligen BBG ist daher nicht erforderlich. Die Beitragsberechnung erfolgt vollständig aus dem Entgelt und dem Urlaubsgeld.
Urlaubsgeld: Besonderheit bei der Umlage
Urlaubsgeld ist zwar beitragspflichtiges Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung und wird beitragsrechtlich für alle SV-Zweige einheitlich beurteilt. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Bei der Berechnung der Umlagen nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz (Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit und Mutterschaft) ist Urlaubsgeld nicht zu berücksichtigen, also nicht umlagepflichtig.
Welche Besonderheiten zu beachten sind, wenn die Einmalzahlung im ersten Quartal eines Jahres gezahlt wird, erfahren Sie in unserem Top-Thema Märzklausel.
vielen Dank für den Hinweis - wir haben das in unserem Beitrag angepasst.
Beste Grüße,
Haufe Personal Redaktion