Continental gründet Institut für Weiterbildung
Mit dem "Continental Institute of Technology and Transformation" (CITT) will das Unternehmen den Transformationsprozess steuern, in dem sich die Automobilbranche derzeit befindet. Angeboten werden Weiterbildungen in den Themenfeldern Industrie 4.0, neue Antriebskonzepte und Digitalisierung. Zum Start liegt der Fokus auf der Gruppe der Un- und Angelernten, denen eine IHK-zertifizierte Weiterbildung geboten wird. Erste Maßnahmen starten im September.
„Im Zuge von Elektrifizierung und Digitalisierung werden einfache Tätigkeiten immer mehr durch komplexe Aufgaben ersetzt, die eine Ausbildung erfordern", erklärte Personalvorstand Ariane Reinhart zum Start des Projekts. Da die Veränderungen den ganzen Industriezweig treffen, müssten Politik, Sozialpartner und Unternehmen an einem Strang ziehen. „Vor allem sind aber auch die Mitarbeiter in der Pflicht. Mit unserem Institut bieten wir ihnen die Rahmenbedingungen für eine eigenverantwortliche Entwicklung und den Erhalt ihrer Beschäftigungsfähigkeit,“ so Reinhart weiter.
Mitarbeiter von Conti sollen Zeit in Weiterbildung investieren
Die IG Metall und die IG Bergbau, Chemie, Energie beteiligen sich neben dem Konzernbetriebsrat an der Konzeption des Instituts. „Es war uns sehr wichtig, schon früh Verantwortung zu übernehmen. Mit dem CITT haben wir im Sinne aller Mitarbeiter Rahmenbedingungen und Maßnahmen definiert, die ihre Beschäftigungsfähigkeit auch in Zukunft sichern“, sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats Hasan Allak. „Nun kommt es darauf an, dass unsere Mitarbeiter ihre Zukunft mit einer hohen Lernbereitschaft aktiv und eigenverantwortlich mitgestalten.“
Kosten für Weiterbildung sind enorm
Die prognostizierten Kosten für eine bedarfsgerechte Qualifizierung seien gewaltig. Sie setzen sich aus Lehrgangs- und Arbeitsausfallkosten zusammen. „Die Qualifizierung der Mitarbeiter ist eine Aufgabe von historischer Dimension. Wir tragen als Unternehmen die Verantwortung, können aber eine bedarfsgerechte Qualifizierung nicht allein leisten. Wenn wir nur 20 Prozent unserer Mitarbeiter in Deutschland neun Monate lang qualifizieren wollen, kostet uns das eine Milliarde Euro“, sagte Reinhart.
Sie fordert daher, die Kosten für notwendige Qualifizierungen auf Politik, Unternehmen und auch auf die Mitarbeiter zu verteilen. Das Qualifizierungschancengesetz sei dafür ein erster Schritt. "Wir brauchen aber auch die Bereitschaft unserer Mitarbeiter zur Veränderung und ihre Bereitschaft, Zeit außerhalb der Arbeitszeit für ihre eigene Qualifizierung zu investieren“, fügte Reinhart hinzu.
Weiterbildungsbedarf über Personalplanung ermitteln
Die künftigen Qualifizierungsbedarfe werden bei Continental durch eine strategische Personalplanung ermittelt. Über diagnostische Verfahren werden die individuellen Fertigkeiten und Fähigkeiten des Mitarbeiters mit dem künftigen Aufgabenfeld abgeglichen. Dort, wo es Qualifizierungsbedarf gibt, soll nachgeschult werden.
Die Angebote in den Bereichen Industrie 4.0, neue Antriebskonzepte und Digitalisierung sollen schrittweise für die gezielte Weiterbildung aller Mitarbeiter in Deutschland ausgebaut werden. Das Institut erarbeitet dazu die entsprechende Strategie, baut die benötigte Struktur auf, steuert die Angebote und sichert eine einheitliche Umsetzung an den Standorten. Die Qualität der Trainings soll zudem durch IHK-Zertifizierungen und IHK-Abschlüsse gesichert werden.
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