Tipps für mehr Teamgeist trotz Homeoffice

Mit der zweiten Corona-Welle schicken viele Unternehmen ihre Mitarbeiter zurück ins Homeoffice. Um den Zusammenhalt zu fördern, sollten sich Unternehmen dabei auf das besinnen, was sie in der ersten Phase der virtuellen Zusammenarbeit gelernt haben, empfiehlt Christian Heidemeyer. Der Wirtschaftspsychologe und Mitbegründer des Start-ups Echometer gibt fünf Tipps.

Im März 2020, als viele Unternehmen erstmals flächendeckend Homeoffice einführten, war die Überforderung groß. Teams mussten sich neu organisieren, Prozesse angepasst, Technologien eingeführt werden. Dabei zeigte sich rasch, was funktioniert und was nicht. Auf dieses Wissen sollten Teams in der zweiten Homeoffice-Phase nun bauen. Als Hilfestellung können folgende fünf Tipps dienen:

1. Tipp für die virtuelle Teamarbeit: Spaß haben

Positive Gefühle und ein paar Lacher tun gut. Zu denken ist hier ganz konkret an ein Spiel, das bei Echometer als Teambuilding-Maßnahme besonders gut gedient habe: "Online Skribbl", auch bekannt als Montagsmaler. Dort kann jedes Teammitglied Begriffe malen, während die anderen sie erraten müssen. Das macht genauso viel Spaß wie ein Spieleabend zu Hause und lässt den Alltag für einen kurzen Moment verschwinden.

2. Grundregeln für Remote-Zusammenarbeit klären

Es ist ein Standard-Tipp, den viele Teams allerdings noch nicht beherrschen. Es ist wichtig, ein paar Grundregeln oder ein "Playbook" für die Remote-Zusammenarbeit aufzustellen. Der große Vorteil dabei ist, dass die Rollen besser verteilt werden und die Komplexität der Zusammenarbeit reduziert wird. So klären Sie unter anderem, wann und wie miteinander kommuniziert wird, was dokumentiert werden muss oder nicht,  wer wann arbeitet oder Pause macht und wie lange usw.

3. Daily Updates starten

Vertrauen im Team fördert die Teamleistung und Studien zeigen, dass dieser Aspekt bei Teams, die remote arbeiten, eine noch größere Rolle spielt. In diesem Fall und wenn der Zusammenhalt in Ihrem Team ohnehin nicht so groß ist, helfen einige einfache Maßnahmen, dem gegenzusteuern. Ganz konkret ist empfehlenswert, "Dailys" oder tägliche Updates einzuführen. Jeden Tag zur gleichen Zeit trifft man sich für 15 Minuten, unabhängig von der Teamgröße. In dieser Zeit teilt jedes Teammitglied kurz und knapp mit, was dessen Highlight der letzten 24 Stunden war, was er am Tag vorhat und wo er Unterstützung benötigt. Das fördert Vertrauen, Kommunikation und Teamgeist.

4. Dankbar sein

Allein durch die Medien sind wir häufig überlastet durch negative Nachrichten, die auf die Stimmung drücken. Eine Gegenmaßnahme: Die Dankbarkeits-Frage. Nehmen Sie sich vor einem Meeting - zum Beispiel dem Jour fixe - 20 Minuten Zeit und stellen Sie folgende Frage in die Runde: "In Anbetracht der letzten Wochen, wofür sind Sie dankbar?" Jedes Teammitglied nennt das, was ihm beziehungsweise ihr durch den Kopf geht. Achten Sie darauf, wie sich die Stimmung im virtuellen Raum während dieser Zeit verändert! Ein Geheimtipp: Machen Sie diese Übung regelmäßig, um einen dauerhaften positiven Effekt zu sehen.

5. Eine Homeoffice-Tour machen

Was ist die wichtigste Vorbedingung für erfolgreiche Teams? Zufriedenheit, ein gemeinsames Ziel, der Sinn der Arbeit? Laut einer Studie von Google (Duhigg, 2016) ist es die sogenannte "psychologische Sicherheit". Das heißt, das Gefühl zu haben, dass man als Mitarbeiter "zwischenmenschliche Risiken" eingehen kann, wie etwa Fehler einzugestehen, ohne (soziale) Bestrafung erwarten zu müssen. Wie lässt sich psychologische Sicherheit erhöhen? Indem Sie Teammitgliedern signalisieren, dass wir alle nicht perfekt sind. Die Homeoffice-Zeit ist insofern eine einmalige Chance. Jedes Teammitglied (am besten beginnt die Führungskraft) kann eine kleine virtuelle Tour durch die eigene Wohnung oder durchs Haus machen. Idealerweise sieht dabei nicht alles perfekt aus, sondern menschlich. Auch das nähert Teammitglieder aneinander an und fördert den Teamgeist!


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Schlagworte zum Thema:  Homeoffice, Teamarbeit, Virtuelle Zusammenarbeit