Der Aufstieg von GenAI und die Zukunft des digitalen Lernens
Die befragten Experten bestätigen, dass generative Künstliche Intelligenz (GenAI), insbesondere Large Language Models (LLMs) wie Chat GPT, die Bildungsbranche revolutioniert. Die Studie hebt hervor, dass der Stellenwert von LLMs in den kommenden drei Jahren stark zunehmen wird, wobei ihre Anwendung für die Vergabe von Metadaten und die Formulierung von Lerninhalten als besonders wertvoll betrachtet wird.
Metadaten ermöglichen individuelles Lernen
Fast einstimmig (90 Prozent) stimmen die Befragten der Aussage zu, dass der Einsatz von LLMs für Bildungsproduzenten und Lehrende bald selbstverständlich sein wird. Im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung in der Bildung unterstreicht Dr. Lutz Goertz, Leiter Bildungsforschung des mmb-Instituts, die bisher vernachlässigte, aber entscheidende Rolle der Metadatenvergabe: "Besonders überrascht hat uns, welche Mehrwerte durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Bildung gesehen werden: Ganz vorne steht die automatisierte Vergabe von Metadaten, also eine Art Verschlagwortung von Kursinhalten, Kompetenzen und Learning Outcomes, die ein individuelles Lernen möglich machen." Dieser Ansatz könnte, so Goertz, den Datenaustausch zwischen Lernplattformen erheblich beschleunigen und ein noch unzureichend adressiertes Feld in der Bildungswirtschaft revolutionieren.
KI-Unterstützung wird positiv bewertet
Als logische Folge hat sich auch die Relevanz von Chatbots als KI-basierte Lernform deutlich erhöht, mit einem Anstieg der Zustimmung von 54 Prozent im Vorjahr auf 79 Prozent in der aktuellen Umfrage. Blended Learning bleibt mit 89 Prozent Zustimmung an der Spitze der bevorzugten Lernformen, gefolgt von Video-Tutorials und Micro-Learning.
Die allgemeine Zustimmung zur KI-Unterstützung in der Bildungsbranche spiegelt sich auch in den Worten von Dr. Goertz wider: "Überhaupt werden alle Zwecke der KI-Unterstützung durchweg positiv bewertet, also auch die KI-gestützte Erstellung von Lerninhalten oder die praktische Erstellung von Prompts, durch die man Lernenden KI-Kompetenzen vermitteln kann." Dies bestätigt die in der Studie ermittelte Tendenz zur verstärkten Nutzung von KI-Tools im Bildungssektor.
Future Skills und KI-Kompetenzen gefragt
Der Trendmonitor unterstreicht die Notwendigkeit, innovative Lernwerkzeuge und -methoden zu integrieren, um die Effizienz und Effektivität der beruflichen Bildung zu steigern. Die Fokussierung auf Medienkompetenz und die Anpassung an digitale Lernformate gelten als entscheidend, um den Anforderungen moderner Arbeitsplätze gerecht zu werden. "Bei der strategischen Planung des Upskilling sollten Bildungsverantwortliche in Unternehmen beachten, dass bei den zukunftsträchtigen Lernthemen die Future Skills abermals ganz oben stehen, dicht gefolgt vom Thema Künstliche Intelligenz, das im Vorjahr noch auf einem der hinteren Plätze rangierte", kommentiert Lutz Goertz das Ergebnis. Dies verdeutlicht die rapide steigende Nachfrage nach KI-Kompetenzen in der aktuellen "Goldgräberstimmung".
"Zur Zeit bestimmen die Themen Künstliche Intelligenz und hier vor allem die Large Language Models (LLM) die Prognosen der Expertinnen und Experten. Es ist nicht davon auszugehen, dass dies nur ein Strohfeuer ist, doch der momentane Goldrausch wird wahrscheinlich bald in einer Konsolidierung der KI-Innovationen münden", lautet das Fazit des Bildungsforschers. Diese Einschätzung untermauert die Bedeutung von KI für die Zukunft der Bildung und betont gleichzeitig die Notwendigkeit, auf langfristig relevante Anwendungen zu setzen.
Die detaillierten Ergebnisse des Trendmonitors 2023/2024 können Sie hier als PDF abrufen.
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