Blended Learning: Was ist das?
Blended Learning kombiniert die Vorteile der traditionellen Präsenzseminare mit den Möglichkeiten der digitalen Technologie. Der Ausdruck "Blended" bezieht sich auf die Mischung aus Vor-Ort-Veranstaltungen oder Live-Webinaren zur Einführung, zur Festlegung von Lernzielen und zur Wissensüberprüfung, und dem selbstgesteuerten, eigenständigen Lernen mittels E-Learning-Inhalten.
Durch die Einflüsse der Coronapandemie und den Boom, den hybride Arbeitsmodelle seither erleben, ist Blended Learning in vielen Unternehmen zur selbstverständlichen Lernform geworden – besonders, weil die meisten Mitarbeitenden und Bewerber diese Art des Lernens erwarten. Im Trendmonitor "Learning-Delphi" des mmb-Instituts nimmt Blended Learning seit Jahren den ersten Platz als meistgenutztes Lernformat im digitalen Corporate Learning ein.
Vorteile von Blended Learning
Diese verzahnte Lernform bietet einige Vorteile für Lernende, Trainer und Trainerinnen sowie Organisationen. Einer der Hauptvorteile ist die Flexibilität durch die digitalen Lernanteile: Lernende können Lernzeit und Lernort an die eigenen Bedürfnissen anpassen. Denn im Optimalfall können sie jederzeit und überall auf die digitalen Lerninhalte zugreifen und das Lernen flexibel in ihren (Arbeits-)Alltag integrieren.
Ein weiterer Vorteil von Blended Learning ist die Möglichkeit der Personalisierung. Zum einen können die Lernenden in ihrer eigenen Geschwindigkeit lernen. Zum anderen können sie - sofern die technischen Voraussetzungen zum Beispiel durch eine geeignete digitale Lernplattform gegeben sind - Lernempfehlungen erhalten, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Diese Lernempfehlungen können auch dazu anregen, tiefer in ein Thema einzusteigen. Die digitale Lerntechnologie sorgt so dafür, dass Lernen effektiver und effizienter wird.
Blended Learning fördert die Zusammenarbeit
Darüber hinaus fördert Blended Learning die Interaktion und Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Durch den Einsatz von Online-Tools und sozialen Medien können Lernende miteinander kommunizieren, sich gegenseitig in Learner Communities unterstützen und gemeinsam an Projekten arbeiten. Das trägt zur Entwicklung von sozialen und kollaborativen Fähigkeiten bei und kann auch den Zusammenhalt im Unternehmen stärken. Zum Beispiel, wenn Lernende aus verschiedenen Standorten und unterschiedlichen Bereichen sich über ein Blended-Learning-Seminar kennenlernen und auf diese Weise die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis gefördert wird.
Die Präsenzanteile, ob als Live-Webinar oder Vor-Ort-Veranstaltung, vermitteln Verbindlichkeit, helfen beim Einstieg in das selbstgesteuerte Lernen mit E-Learning-Inhalten und fördern den persönlichen Austausch. So hat es sich zum Beispiel bewährt, zum Auftakt gemeinsam Meilensteine festzulegen wie beispielsweise bestimmte Termine, bis zu denen ein Teilabschnitt gelernt sein sollte. Dadurch wird vermieden, dass Lernende "unterwegs verloren gehen", weil sie mit dem selbstgesteuerten Lernen noch überfordert sind. Aus Sicht der Führungsebene kann Blended Learning auch ein wichtiger Aspekt sein, die Wirksamkeit von Weiterbildung im Blick zu behalten.
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Einführung von Blended-Learning-Konzepten und mögliche Herausforderungen
Blended-Learning-Konzepte bieten also zahlreiche Vorteile. Doch die Einführung im Unternehmen bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Eine besteht darin, die richtige Mischung aus traditionellen und digitalen Lernressourcen zu finden. Denn für ein rundes, effektives Lernerlebnis ist es wichtig, dass die Lerninhalte sowohl online als auch offline gut aufeinander abgestimmt sind und einen nahtlosen Übergang zwischen den beiden Bereichen ermöglichen.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Blended-Learning-Konzept zu motivieren, da durch die flexible und individuelle Gestaltung mehr Eigenverantwortung für den Lernerfolg nötig ist. Viele Unternehmen unterschätzen zudem, wie viele Kompetenzen ihre Trainerinnen, Trainer und Lehrkräfte brauchen, um Blended Learning effektiv umzusetzen. Denn diese müssen in der Lage sein, Online-Tools und digitale Ressourcen zu nutzen, sie didaktisch mit Präsenz-Methoden zu verknüpfen und die Lernenden bei Bedarf zu unterstützen. Die Schulung und Weiterbildung von Blended-Learning-Trainern ist daher ein wichtiger Aspekt bei der Einführung von Blended-Learning-Konzepten.
Voraussetzungen für Blended Learning
Um Präsenzseminare erfolgreich mit computergestütztem Lernen zu verknüpfen, sind bestimmte Voraussetzungen erforderlich. Eine davon liegt auf der Hand: eine zuverlässige technische Infrastruktur. Denn Lernende müssen über ausreichende Zugangsmöglichkeiten zu Online-Portalen und den erforderlichen Geräten wie Computern, Tablets und Smartphones verfügen. Dazu zählt natürlich auch eine stabile Internetverbindung.
Des Weiteren ist eine klare Kommunikationsstrategie erforderlich. Es ist wichtig, dass die Lernenden wissen, wie sie mit den Trainern und anderen Lernenden kommunizieren können und welche Kanäle dafür zur Verfügung stehen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bereitstellung hochwertiger Lerninhalte und somit die entsprechende Content-Entwicklung. Denn es funktioniert nicht, die bisherigen Lernkonzepte und Lernunterlagen eins zu eins online zur Verfügung zu stellen.
Blended-Learning-Trainer aus- und weiterbilden
Die Aus- und Weiterbildung von Blended-Learning-Trainerinnen und -Trainern ist ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Einführung von Blended-Learning-Konzepten. Sie sollten über fundierte Kenntnisse in den Bereichen Online-Lernen, digitale Technologien und Lernmanagement-Systeme verfügen.
Wichtig ist, dass die Trainerinnen und Trainer die verschiedenen Lernstile und Bedürfnisse der Lernenden verstehen und in der Lage sind, Lerninhalte und Lernmethoden entsprechend anzupassen. Auch die Motivation und Unterstützung im Lernprozess unterscheidet sich stark zu reinen Präsenzmodellen.
Die Schulung von Blended-Learning-Trainern kann durch verschiedene Methoden erfolgen wie zum Beispiel Online-Kurse, Workshops oder Coaching. Naheliegend ist es, die Trainerinnen und Trainer mithilfe desselben Lern-Tools weiterzubilden, das sie später auch für die Seminare mit den Mitarbeitenden nutzen.
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