Die geplanten Gesundheitsreformen werden nach Einschätzung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) den Druck auf die Beitragssätze in den nächsten Jahren weiter erhöhen. Die Krankenkassen kritisieren schon seit längerem, dass die von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geplanten Reformen für sie milliardenschwere Zusatzbelastungen brächten. Zudem schreiben inzwischen alle Kassenarten Defizite.
Zahn: Arbeitgeberanteil nicht dauerhaft festschreiben
«Die Politik kann nicht länger hinnehmen, dass die paritätische Finanzierung immer weiter ausgehöhlt wird», erklärte der vdek-Vorsitzende Christian Zahn in Berlin. «Der allgemeine Beitragssatz von derzeit 14,6 Prozent muss angepasst werden. Die Arbeitgeber müssen wieder mehr in die Verantwortung für die Beitragssatzentwicklung genommen werden. Ihr Beitragsanteil darf nicht dauerhaft festgeschrieben sein.»
Liquiditätsreserve abschmelzen
Um zusätzliche Belastungen zu vermeiden, sollten nach Zahns Worten die Finanzmittel aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds auf 35 Prozent einer Monatsausgabe abgeschmolzen werden.
Durchschnittlicher Zusatzbeitragsteigt um 0,2 Punkte
Der Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) geht davon aus, dass die Zusatzbeitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im nächsten Jahr um 0,2 Prozentpunkte steigen werden. Sie liegen dann insgesamt bei 1,1 Beitragssatzpunkten. Das seien zusätzliche Belastungen, die allein die Versicherten zu tragen hätten. Damit dürfte sich der Druck auf die Kassen erhöhen. Denn wenn sie ihre Zusatzbeiträge zu stark anheben, könnten sich ihre Mitglieder eine neue Kasse suchen.
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