Immer mehr 63-Jährige scheiden aus Hartz IV aus

Die Zahl der 63-Jährigen, die aus dem Hartz IV-Bezug ausgescheiden, steigt kontinuierlich an. Einige finden eine Arbeit, andere wiederum gehen teils zwangsweise in Rente. Jedoch mit Renteneinbußen.

Bei immer mehr älteren Langzeitarbeitslosen fallen die Hartz IV-Leistungen weg. Manche bekommen noch einen Job, andere gehen freiwillig vorzeitig in Rente - viele müssen aber wohl auch zwangsweise bereits mit 63 Jahren mit Abschlägen in Rente gehen. Das legt eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken nahe, die der Bundestag im Internet veröffentlichte und über die die «Süddeutsche Zeitung» berichtete.

Kontinuierlicher Anstieg bei Hartz IV-Bezug

So stieg die Zahl der 63-Jährigen, die aus dem Hartz IV-Bezug ausgeschieden sind, von knapp 9.600 im Jahr 2008 kontinuierlich auf mehr als 38.600 im Jahr 2015.

Hartz IV-Empfänger werden vom Jobcenter regelmäßig aufgefordert, vorzeitig mit 63 in Rente zu gehen, obwohl sie dabei Renteneinbußen hinnehmen müssen. Daten über die Zahl solcher Fälle lägen der Bundesregierung zwar nicht vor, schreibt sie.

Über 50 Prozent wurde kein Jobangebot unterbreitet

Doch wurden 2015 nur 1.745 Hartz IV-Empfänger mit 63 in Arbeit vermittelt. Von insgesamt mehr als 91.000 Hartz IV-Beziehenden ab 63 Jahre hatten knapp 50.000 über ein Jahr lang kein Angebot vom Jobcenter mehr erhalten.

Der Linken-Rentenexperte Matthias Birkwald kritisierte die Zwangsverrentung von arbeitslosen Älteren als «Demütigung». Im Mai hatte die SPD angekündigt, dass Hartz IV-Bezieher bei drohender Altersarmut künftig nicht mehr zur Frührente gezwungen werden sollen.

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