Design und Menüführung der Kanzlei-Webseiten


Kapitel
Design und Menüführung der Kanzlei-Webseiten

Ein gut gemachter Internetauftritt hilft Steuerkanzleien effektiv, bestehende Mandanten zu binden, Weiterempfehlungen zu verstärken und neue Kontakte zu gewinnen.

Das ansprechende Design

Bei Webseiten entscheiden die ersten Sekunden darüber, ob der Besucher verweilt, Unterseiten aufruft oder wieder verschwindet.

In der Regel stellt Ihnen Ihr Provider ein Auswertungswerkzeug für die Besucherstatistiken Ihrer Webseite zur Verfügung, das Ihnen Aufschluss über die gesamte Verweildauer eines Besuchers auf Ihrer Kanzlei-Webseite gibt und dokumentiert, welche Seiten konkret besucht wurden. Daraus lassen sich dann Rückschlüsse ziehen auf die Attraktivität des Gesamtauftritts und einzelne Elemente. Andere kostenlose statistische Auswertungswerkzeuge sind z. B. www.sitemeter.com oder Google Analytics.

Es gilt die Faustformel: Je länger ein Surfer auf einer Webseite verweilt, desto größer ist sein Interesse. Bei höherer Verweildauer wächst außerdem die Chance exponentiell, dass der Besucher die URL später erneut aufsucht und weitere Inhalte nutzt – mit dem positiven Nebeneffekt, dass sich dadurch auch das Google Ranking verbessert.

Optische Aspekte

Optische Aspekte sind zwar immer auch ein Stück weit Geschmackssache und als Elemente des Gesamtauftritts nicht so sehr dem allgemeinen Zeitgeist, sondern in erster Linie dem Empfinden der Zielgruppe und der Kanzleiphilosophie verpflichtet. Doch ändert sich alle 2 bis 3 Jahre das Designverständnis im Internet, was vor 3 bis 5 Jahren noch als topmodern galt, kann heute altbacken wirken.

Große Bilder im Kopfbereich oder als bildschirmfüllende Hintergrundfotos entsprechen heutzutage dem Trend auf der Startseite zu mehr Bildern als Text. Dadurch werden die Emotionen der Besucher angesprochen. Studien zeigen dabei, dass Bilder mit Menschen zu einer höheren Verweildauer führen. Nutzen Sie dieses Wissen und verwenden Sie Teambilder, Sie müssen dafür keine Models als Mitarbeiter haben – ein guter Fotograf bringt Menschen auf natürliche Art zum strahlen. Auch mit kurzen Videosequenzen können Sie Aufmerksamkeit erzielen.

Sprechen Sie den Leser direkt an, stellen Sie Fragen, nutzen Sie Aufzählungen statt Fließtext oder bringen Sie ihn zum schmunzeln. Es gibt verschiedene Stilmittel, die die
Aufmerksamkeit wecken.

Mit 2 bis maximal 3 Grundfarben gestalten Sie die Kanzlei-Homepage klar und erzeugen einen Wiedererkennungseffekt. Mehr Farben überfrachten und schaffen einen unstrukturierten Gesamteindruck. Ein einheitliches Schriftbild für Überschriften und Text und die konsequente Verwendung von Links als Sprungmarken für die Ansteuerung von Unterseiten der Kanzlei-Homepage oder zu externen Seiten entlasten den Text und machen ihn damit besser lesbar.

Regelmäßig Optik und Funktionalitäten prüfen

Die Anforderungen an das perfekte Internet-Design und die Nutzergewohnheiten ändern sich alle 3 bis 5 Jahre. Überprüfen Sie deshalb regelmäßig die Optik und Funktionalitäten Ihres Web-Auftritts.

Aufgrund der zunehmenden Zugriffszahlen von mobilen Geräten sollten Webseiten heute auf jeden Fall im Responsive Design erstellt sein. Diese Programmiertechnik gibt es erst seit 2012 und stellt sicher, dass die Webseite ansprechend und mit allen Inhalten betrachtet werden kann – unabhängig vom Endgerät. Das hat inzwischen auch Auswirkungen auf die Google-Suche, denn entspricht Ihre Webseite nicht den "google mobile friendly" Kriterien, erscheinen Sie erst gar nicht in der Google-Auswahl auf Mobilgeräten. Sie können das hier selbst prüfen.

Transparente Menüführung

Halten Sie Ihre Menüführung so schlank wie möglich. Es gilt nach wie vor der Grundsatz: weniger ist mehr. Verwenden Sie möglichst nicht mehr als 7 Navigationspunkte im Hauptmenü, da Menschen intuitiv nicht mehr als 7 Optionen gleichzeitig gedanklich verarbeiten können; ein Mehr erzeugt Frustrationen.

Achten Sie auf eine überschaubare Struktur, bei der der Besucher jederzeit weiß, wo er sich befindet und mit einem Klick auf die Hauptseite zurückkommt. Die Menüpunkte sollten eindeutig und klar voneinander abgegrenzt sein.

Das obere Drittel – inzwischen sogar bildschirmfüllend – wird durch das Logo und ein starkes Bild geprägt. Mehrere Bilder erscheinen abwechselnd, sogenannte Slider. Die Menüleiste kann den oberen Bildteil vom Textbereich trennen oder ganz oben mit fixiert sein. Ein Teil der zentralen Informationen erscheint beim abwärts scrollen auf der Webseite. Unterhalb der Hauptmenüpunkte finden sich weitere Unterpunkte, je nach Kanzleischwerpunkten und Zielgruppen werden die Unterpunkte individuell variiert und können auf einer (letzten) dritten Ebene noch verfeinert werden. Spätestens hier sollte der Besucher die Information erhalten, die er sucht, denn sonst verlässt er die Kanzlei-Homepage.

Beispiel für eine klassische zweistufige Menüführung:

HauptmenüKanzleiLösungenServiceMandantenKarriereKontakt
UntermenüPartnerFreiberuflerSteuertippsReferenzenMotivationAdresse

MitarbeiterGewerbebetriebFormulareBeleg-CloudStellenangebotAnfahrt

NetzwerkPrivatpersonenRechner

Anfrage


Erbtante/-onkelTermine

Impressum


BranchenVeranstaltungen


Es ist wichtig, dass die Besucher Ihrer Kanzlei-Homepage mühelos zu den Punkten "Anfahrt" und "Kontakt" gelangen können, und zwar unabhängig davon, an welcher Stelle sie sich gerade auf Ihrer Kanzlei-Webseite befinden. Viele Steuerberatungskanzleien platzieren deshalb Adresse und Telefonnummer als fixen Bestandteil auf allen Seiten. 

Denn nichts ist frustrierender für einen Interessenten, der sich mit Ihnen in Verbindung setzen will, als sich durch das Menü zu quälen, um Ihre Adresse oder Telefonnummer zu finden.

Schneller Seitenaufbau

In Zeiten von superschnellen Internetleitungen könnte man meinen, dass bei der damit erreichbaren Ladegeschwindigkeit zum Bildaufbau die Dateigröße keine Rolle mehr spielt. Es lohnt sich trotzdem, die Kanzlei-Homepage in dieser Hinsicht zu optimieren.

Denn erstens hängen noch lange nicht alle Internetnutzer flächendeckend an diesen schnellen Datenleitungen und zweitens werden zunehmend mobile Endgeräte genutzt – und da sind für den Bildaufbau schlanke Seiten nützlich. Außerdem lässt sich ein interessantes Phänomen beobachten: Je schneller Datenleitungen sind, desto ungeduldiger wird man bei sporadisch auftretenden Verzögerungen. Eine Kanzlei-Homepage, die sich langsam aufbaut, weil erst einmal 35 Bilder geladen werden müssen, wird sofort weggeklickt.