Digitalisierung und KI im BGM und BEM

Digitalisierung verbessert die Flexibilität und die Work-Life-Balance. Im BGM ermöglichen KI-basierte Instrumente beispielsweise eine zielgerichtete und systematische Erfassung von Gesundheitsdaten. Zugleich gehen mit der Digitalisierung jedoch auch neue psychische Belastungen einher.

Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesundheit der Beschäftigten

Die Digitalisierung hat zweifellos viele Vorteile wie die Vereinfachung von Arbeitsprozessen und die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -orten. Diese Veränderungen können positiv zur Work-Life-Balance beitragen und ermöglichen es den Beschäftigten, ihre Arbeitsbedingungen individuell anzupassen. Gleichzeitig entstehen jedoch neue Belastungen, die sich auf die Gesundheit der Mitarbeitenden auswirken. Besonders psychische Belastungen durch häufige Arbeitsunterbrechungen, Multitasking und steigenden Zeitdruck werden verstärkt wahrgenommen.

Unternehmen müssen daher zunehmend Maßnahmen ergreifen, die nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit in den Fokus rücken und die Ressourcen der Beschäftigten stärken. In diesem Zusammenhang spielen Sinnhaftigkeit der Arbeit, Wertschätzung und Vertrauen in die Führungskräfte eine zentrale Rolle.

Potenziale der Digitalisierung im BGM

Digitale und KI-basierte Instrumente bieten im BGM einige Vorteile. Sie ermöglichen eine zielgerichtete und systematische Erfassung von Gesundheitsdaten. Im besten Fall werden Muster erkannt, die auf gesundheitliche Probleme hinweisen, so dass Unternehmen frühzeitig präventive Maßnahmen ergreifen können. Digitale Gesundheitsplattformen können dabei helfen, individuelle Gesundheitspläne zu erstellen, die genau auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt sind. Dabei sind Datenschutz und das Vertrauen der Beschäftigten im Umgang mit ihren sensiblen Gesundheitsdaten von zentraler Bedeutung.

Digitalisierung des BEM – Chancen und Risiken

Auch das BEM profitiert von der Digitalisierung. Durch digitale BEM-Verfahren können beispielsweise BEM-Anspruchsberechtigte IT-gestützt und stichtagsgenau ermittelt werden. Digitale Akten ermöglichen eine klare Regelung der Zugriffsrechte und garantieren Datensicherheit durch Verschlüsselung und automatische Löschfristen. Diese Verfahren erleichtern die Bearbeitung und schaffen mehr Raum für persönliche Gespräche und individuelle Maßnahmen.

Ein weiterer Vorteil der Digitalisierung liegt in der verbesserten statistischen Auswertung von BEM-Fällen, ohne Rückschlüsse auf Einzelpersonen zuzulassen. So können neue Erkenntnisse über die Effektivität des BEM gewonnen und gezielte Optimierungen vorgenommen werden. Um Risiken zu minimieren, muss insbesondere der Datenschutz bei der Verarbeitung sensibler Gesundheitsdaten oberste Priorität haben. Unternehmen müssen klare Regelungen in Betriebsvereinbarungen treffen, um sicherzustellen, dass die IT-Unterstützung im BEM den rechtlichen Anforderungen entspricht und Missbrauch vermieden wird.

Fazit

Die Digitalisierung und der Einsatz von KI im BGM und BEM bieten große Chancen für eine effizientere und gezieltere Gesundheitsförderung. Sie ermöglichen es, Prozesse zu optimieren, präventiv zu handeln und die Gesundheit der Beschäftigten systematisch zu fördern. Allerdings dürfen die Risiken nicht außer Acht gelassen werden. Datenschutz und der verantwortungsvolle Umgang mit sensiblen Daten müssen stets gewährleistet sein. Unternehmen sollten die Digitalisierung als Chance begreifen, dabei aber immer den Menschen und seine Bedürfnisse im Fokus behalten. Nur so kann eine erfolgreiche Integration digitaler Instrumente in die betriebliche Gesundheitsstrategie gelingen.

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