In unserer Gesellschaft spielt Arbeit eine zentrale Rolle. Wer keine hat, weiß, was das bedeutet. Arbeitslosigkeit kann das Glücksniveau eines Menschen dauerhaft reduzieren.
Doch Arbeit allein reicht anscheinend auch nicht, um glücklich zu sein.
Als befriedigend wird die Arbeit von den meisten empfunden, wenn sie …
- herausfordert,
- selbstbestimmt ist,
- in einem guten Arbeitsklima stattfindet und
- angemessen entlohnt wird.
Unzufrieden macht Arbeit, wenn sie …
- wenig abwechslungsreich ist,
- durch Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten gestört wird,
- unter (Zeit-)Druck stattfindet oder
- übermäßig stresst und
- nicht angemessen entlohnt wird.
Bin ich glücklich mit meiner Arbeit?
Nun kann man seine eigene Arbeit nach den o. g. Kriterien hinterfragen und gleich noch ein paar weitere Fragen „abklopfen“:
- Bin ich zufrieden mit den Ausbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten?
- Wie weit ist mein täglicher Arbeitsweg?
- Passen mir meine Arbeitszeiten?
- Was denkt mein Chef wohl von mir?
- Gefällt mir der Umgangston an meinem Arbeitsplatz?
Am Ende stellt sich dann die Frage, nach welchem Maßstab die Antworten auszurichten sind
Was heißt z. B.: angemessen entlohnt? Die Diskussion über den Mindestlohn zeigt, dass es in der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft widersprüchliche Ansichten dazu gibt. Arbeit und deren Wert wird also mit unterschiedlichem Maß bewertet.
Wird Arbeit auf den Gelderwerb reduziert und hängen vom Geld die Existenz und die Wertschätzung eines Menschen ab, kann kein Glück entstehen – auch nicht bei der Arbeit. Wer allerdings bei der Arbeit schon einmal einen sog. Flow erlebt hat – gemeint ist das völlige Vertiefen und Aufgehen in einer Tätigkeit – weiß, dass Zeit und Geld keine Rolle spielen, wenn man sich dem Glück sehr nahe fühlt.
Wenn aber das Monatsende regelmäßig herbeigesehnt wird, weil das Geld knapp wird, macht das unglücklich.
In der Arbeitswelt werden engagierte und fleißige Kollegen oft misstrauisch beäugt
Deshalb verlagern manche ihre Anstrengung und Mühe lieber in den Freizeitbereich. Denn dort gibt es – etwa für sportliche Erfolge bei einem Marathonlauf – Anerkennung und Wertschätzung. Und beides zusammen – Einsatz und Lohn – machen glücklich, oder?