Homeoffice: Sehnsucht nach den Kollegen

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat im Oktober 2021 eine repräsentative Befragung mit 1.000 abhängig Beschäftigten durchführen lassen. Dabei zeigte sich, dass die Arbeit im Homeoffice für den Großteil nicht belastender ist als am Arbeitsplatz im Unternehmen. Knapp 60 % empfinden die Belastung gleichbleibend, rund 11 % sagen sogar, zu Hause sei es einfacher zu arbeiten. 31 % finden das Arbeiten im Homeoffice belastender.
Fehlende Kontakte, zu wenig Bewegung, fehlende Abgrenzung
Der größte Knackpunkt im Homeoffice ist also nicht die Arbeitsbelastung an sich. Ganz oben auf der Liste der Belastungen im Homeoffice steht mit etwas über 50 % der fehlende Kontakt zu den Kollegen. Auf den zweiten Platz hat es mit rund 34 % der Bewegungsmangel gebracht, gefolgt von der Vermischung von Privaten und Beruflichen, die knapp 31 % angegeben hatten.
Führungskräfte sollten ihren Mitarbeitern trotz Distanz nahe sein
Homeoffice bedeutet Selbstmanagement. Trotzdem ist die Führungskraft dafür zuständig, dass es ihren Mitarbeitern auch auf Distanz gut geht. Deshalb schlägt z. B. Gregor Doepke, Leiter der Kommunikation der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung folgende Maßnahmen vor:
- Halten Sie als Führungskräfte den Kontakt zu den Beschäftigten.
- Fördern Sie die Kommunikation in Ihrer Abteilung durch regelmäßige virtuelle Treffen.
- Weisen Sie auf ausreichend Bewegung wie z. B. eine bewegte Pause hin.
Hier sollten Sie als Führungskraft aktiv werden
Weitere Aspekte, die eine Führungskraft bedenken sollte, damit alle im Homeoffice gesund arbeiten können:
- Führen Sie eine Gefährdungsbeurteilung zu psychischen Belastungen durch.
- Sprechen Sie auch einmal in Ruhe mit einzelnen Mitarbeitern über das Thema Einsamkeit. Die Isolation kann bei manchen Menschen psychische Belastungen verstärken und zu psychischen Erkrankungen führen.
- Fragen Sie nach, wie der Arbeitsplatz zu Hause ausgestattet ist. Rund 16 % fühlen sich durch technische Probleme und knapp 14 % wegen ungenügender Ausstattung belastet. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter darin, auch im Homeoffice auf Ergonomie zu achten.
- Legen Sie Erreichbarkeitszeiten fest. Etwas mehr als 11 % fehlen dazu klare Ansagen.
- Geben Sie regelmäßig und/oder anlassbezogen eine Rückmeldung zur Arbeit, die im Homeoffice geleistet wird. Fast 11 % vermissen das, so das Umfrageergebnis.
Weg vom Bett in das Homeoffice ist gesetzlich unfallversichert
Homeoffice-Unterweisung: Lernerfolg durch digitale „Live-Schalte“
-
Bildschirmbrille: Fragen und Antworten
3.696
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
3.4411
-
Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
2.530
-
Was tun, wenn der Frosch nicht verschwinden will
913
-
Arbeitsstättenverordnung: Wann ist ein Pausenraum Pflicht?
865
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
815
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
570
-
Gefahr durch Epoxidharz wird unterschätzt
401
-
Wenn ein Mitarbeiter nachts nicht mehr arbeiten darf
374
-
Drei-Schicht-System: Grundlagen, Funktionsweise und Arbeitsschutz
319
-
Gewinnbringende Verknüpfung von Arbeitsschutz und BGF
10.04.2025
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
07.04.2025
-
Fragmentierte Arbeitszeiten verbessern Work-Life-Balance nicht
04.04.2025
-
Mit BGM fit durch die Menopause
03.04.2025
-
Soziale Konflikte am Arbeitsplatz: Beispiele und Lösungen
01.04.2025
-
DGUV Barometer zeigt deutlichen Negativtrend auf
31.03.2025
-
Psychische Erkrankungen verursachen mehr Fehltage
26.03.2025
-
Leistungsminderung durch Lärm: Bedeutung der subjektiven Wahrnehmung
21.03.2025
-
Steigende Sitzzeiten bedrohen die Gesundheit
13.03.2025
-
Mobbing am Arbeitsplatz betrifft vor allem junge Menschen
10.03.2025