iga.Barometer 2022 zeichnet positives Bild der Arbeitswelt
Arbeitszufriedenheit und Stellenwert der Arbeit
Ein Großteil der Befragten zeigt sich zufrieden mit ihrer Arbeit: 29 % gaben an, dass ihnen die Arbeit voll und ganz Spaß macht. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. Besonders befristet Beschäftigte äußern häufiger die Absicht, den Job zu wechseln oder nur das Nötigste zu tun, im Vergleich zu unbefristet Beschäftigten.
Arbeitsgestaltung und Anforderungen
Die Ergebnisse zur Arbeitsgestaltung sind überwiegend positiv. Viele Erwerbstätige fühlen sich den Anforderungen gewachsen und sind mit ihrer Arbeitssituation zufrieden. Multitasking ist weit verbreitet: 81 % der Befragten müssen zumindest gelegentlich mehrere Aufgaben gleichzeitig bewältigen. In den Branchen Erziehung und Unterricht sowie Handel gibt es die geringste Zustimmung bezüglich störungsfreien Arbeitens und guter Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben.
Soziales Arbeitsumfeld
Im sozialen Arbeitsumfeld zeigen sich durchweg positive Ergebnisse. Die Mehrheit der Befragten begegnet sich respektvoll und erhält Unterstützung von Führungskräften und Kollegen. Besonders hervorzuheben ist, dass 89 % der Befragten die Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen als positiv empfinden.
Flexibilität und Digitalisierung
Flexibles Arbeiten wird zunehmend genutzt: 61 % der Befragten arbeiten flexibel, wobei Gleitzeit und Homeoffice besonders beliebt sind. Die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationsmittel ist weit verbreitet, allerdings fühlen sich 34 % der Nutzer auch in ihrer Freizeit zur Nutzung dieser Mittel verpflichtet. Insbesondere jüngere Erwerbstätige, Führungskräfte, Männer und Personen im Schichtdienst sind hiervon betroffen. Die Digitalisierung wird zunehmend als hilfreich wahrgenommen, wobei die Zustimmung von 57 % im Jahr 2019 auf 68 % im Jahr 2022 gestiegen ist.
Mobiles Arbeiten und Homeoffice
45 % der Befragten arbeiten nie mobil oder im Homeoffice, etwa 7 % tun dies vollständig. Mit höherem Bildungsabschluss steigen die Möglichkeiten für flexible Arbeitsformen. Das mobile Arbeiten hat überwiegend positive Auswirkungen auf die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben sowie auf Handlungs- und Entscheidungsspielräume. Jedoch berichten Befragte, mit einem Mittelwert von 3,4 auf einer Skala von 1 (trifft überhaupt nicht zu) bis 6 (trifft voll und ganz zu), dass das mobile Arbeiten zu mangelndem sozialem Kontakt führt.
Gesundheitliche Ressourcen und Belastungsempfinden
Die Wahrnehmung der eigenen Gesundheit und der Gesundheitsförderung durch das Unternehmen ist gemischt. Nur 9 bis 10 % der Befragten stimmen voll zu, dass ihre Arbeit sie gesund hält oder dass ihr Unternehmen sich um ihre Gesundheit kümmert. Positiv ist jedoch, dass 87 % wissen, was sie tun müssen, um gesund zu bleiben. Besonders befristet Beschäftigte fühlen sich hinsichtlich ihrer Gesundheit schlechter unterstützt als unbefristet Beschäftigte. Der Mittelwert liegt hier bei 3,8 für befristet Beschäftigte und bei 3,4 für unbefristet Beschäftigte Eine positive Entwicklung zeigt sich in der Einschätzung der gesundheitsförderlichen Aspekte der Arbeit, deren Mittelwert von 2,9 im Jahr 2019 auf 3,7 im Jahr 2022 gestiegen ist. Viele der befragten Personen fühlen sich im mobilen Arbeiten durch Technik belastet (Mittelwert 2,7). Auffällig ist, dass mit zunehmendem Alter die Belastung durch Technik eher abnimmt.
Trendvergleich 2016-2022
Ein Vergleich der Jahre 2016, 2019 und 2022 zeigt eine tendenziell stärkere Zustimmung zu positiven Aussagen im Jahr 2022. Die Arbeitszufriedenheit scheint insgesamt gestiegen zu sein, was durch eine geringere Wechselabsicht und eine positive Erwartung, bis zur Rente im aktuellen Job zu bleiben, untermauert wird.
Fazit und Ausblick
Das iga.Barometer 2022 zeichnet ein positives Bild der Arbeitswelt in Deutschland. Trotz der Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie haben sich flexible Arbeitsformen etabliert und werden überwiegend positiv bewertet. Unternehmen sind aufgefordert, präventive und gesundheitsförderliche Maßnahmen an die neuen Arbeitsformen anzupassen. Besonders wichtig ist die soziale Unterstützung durch Führungskräfte und Kollegen sowie eine verbesserte Gesundheitskommunikation. Ein besonderer Fokus sollte auf Gruppen wie befristet Beschäftigte und Beschäftigte in den Branchen Erziehung, Unterricht und Handel gelegt werden, da sie sich in mehreren Bereichen benachteiligt fühlen.
Der vollständige Bericht bietet weitere detaillierte Analysen und Empfehlungen und steht
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