Innere Kündigung: Unterforderung ist langweilig und macht krank

Während die einen bei der Arbeit überfordert sind und ein Burnout erleiden, langweilen sich andere in ihrem Job. Oft wird dieser Zustand der Unterforderung und des Desinteresses als Boreout bezeichnet.

Folgen eines Boreouts

Ob Burnout oder Boreout – psychische Belastungen tun nicht gut. Die Folge können Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden, Lustlosigkeit, Frust, Zynismus oder Aggressivität sein. Beim Boreout kommt es zudem oft zur inneren Kündigung. Und wer von seiner Arbeit nicht mehr überzeugt ist, lässt in der Arbeitsleistung nach und wird mehr und mehr unproduktiv. Nicht selten steigen die Fehlzeiten. Denn wer sich nicht gebraucht fühlt, der ist auch wenig motiviert überhaupt arbeiten zu gehen.

Ursachen fürs Boreout

Die Betroffenen können selbst daran Schuld sein, wenn sie sich langweilen. Wer den falschen Beruf wählt oder falsche Vorstellungen von einer Tätigkeit hat, dem kann es passieren, dass er Dinge tun muss, die ihn nicht genug fordern oder auslasten.

Hier sind allerdings auch die Unternehmen gefragt. Bereits bei der Stellenausschreibung sollte das Tätigkeitsfeld realistisch, konkret und nachvollziehbar beschrieben werden. Im Vorstellungsgespräch sollten dann die Erwartungen des Bewerbers mit denen des Unternehmens abglichen werden. In die engere Auswahl sollten letztlich nur Bewerber kommen, die dem Anforderungsprofil entsprechen.

Fachliche Unterforderung oder Monotonie führen zur Langeweile

Häufig tritt das Phänomen Boreout in Verwaltungen oder im Dienstleistungsbereich auf. Der Stressreport 2012 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) belegt, dass 13 % der Arbeitnehmer sich fachlich unterfordert fühlen. Aber auch ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge wie etwa in den Branchen Verkehr oder Lagerwirtschaft können zu Monotonie und folglich zu Langeweile führen.

Erwartungen und Wünsche sollten benannt werden

Damit die Beschäftigten zufrieden mit Aufgabeninhalten und Arbeitsmenge sind, empfiehlt es sich, regelmäßig die Erwartungen der Beschäftigten und des Unternehmens abzufragen und miteinander zu vergleichen.

Außerdem sollten Führungskräfte die Beschäftigten dazu ermuntern, ihre Wünsche hinsichtlich ihrer Arbeitsaufgaben, Verantwortung und Weiterentwicklung zu formulieren. So lässt sich herausfinden, wer konkrete Vorgaben und Routine schätzt und wer mehr Freiräume und neuen Herausforderungen braucht, um bei der Arbeit motiviert und engagiert zu sein.

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Schlagworte zum Thema:  Gesundheit, Psychische Belastung