Lärmquelle Windrad

Hoch ragen die Windräder in der Landschaft auf. Lautlos, so scheint es auf die Ferne, drehen sich die riesigen Rotoren. Doch je näher man kommt, desto lauter wird es. Zu laut oder gar schädlich für die Anwohner in der Nähe?

Windstromanlagen verursachen keine ernsten Gesundheitsrisiken. Sie können aber die Lebensqualität beeinträchtigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Schweizer Umweltorganisation Equiterre. So kann der Lärm bei Anwohnern ein Gefühl der Belästigung auslösen. Die Folgen können Kopfschmerzen, Stressreaktionen oder Irritationen sein.

Immissionsrichtwerte

Eine Windkraftanlage muss die Richtlinien der Technischen Anleitung (TA) einhalten. So liegen die Nacht-Immissionswerte für Geräusche in einem reinen Wohngebiet bei 35 Dezibel. In Nordrhein-Westfalen sind aber zum Beispiel 40 dB(A) vorgeschrieben. In Industriegebieten liegt der nächtliche Grenzwert bei 70 dB(A).

Abstandsregelung

Eine feste Abstandsregelung zu Wohnbebauungen gibt es nicht. Empfehlungen schlagen Mindestabstände von 500 bis 600 Metern vor. Die Umweltorganisation BUND geht davon aus, dass bei einem Abstand von 800 Metern zu einem Wohngebiet der Geräuschpegel unproblematisch sei.

Subjektive Wahrnehmung

Anwohner im Umfeld von Windrädern bezeichnen das Geräusch als tiefen Dauerbrummton, ähnlich dem Geräusch eines Flugzeuges, das eine Kurve fliegt. Tagsüber falle das Brummen weniger auf, da es zum Beispiel durch den Straßenverkehr überdeckt wird. Doch nachts sei es auch durch geschlossene Fenster wahrzunehmen.

Streitfall Messungen

In Kall in Nordrhein-Westfalen wird zurzeit heftig um den Lärm von Windrädern gestritten. Die Anwohner fühlen sich überdurchschnittlich belästigt, vor allem wenn es heftig windet. Messungen des Landesamtes für Umwelt und Naturschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW) ergaben jedoch Werte unterhalb des Immissionsrichtwertes. Doch die Anwohner behaupten, die Messungen seien immer nur dann erfolgt, wenn das Wetter günstig war.


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